Königslutter am Elm: Unterschied zwischen den Versionen
Obena (Diskussion | Beiträge) |
|||
Zeile 275: | Zeile 275: | ||
* [http://www.koenigslutter-touristik.de/index0.htm Touristische Informationen zur Stadt Königslutter am Elm] | * [http://www.koenigslutter-touristik.de/index0.htm Touristische Informationen zur Stadt Königslutter am Elm] | ||
* [http://www.geopark-braunschweiger-land.de/erlebnistour/informationszentrum.htm GeoPark-Informationszentrum] | * [http://www.geopark-braunschweiger-land.de/erlebnistour/informationszentrum.htm GeoPark-Informationszentrum] | ||
* [http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigslutter_am_Elm Königslutter Wikipedia] | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 4. März 2014, 18:12 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
52.2510.816666666667134 Koordinaten: 52° 15′ N, 10° 49′ O
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Helmstedt | |
Höhe: | 134 m ü. NN | |
Fläche: | 130,6 km² | |
Einwohner: | 15.732 (31. Dez. 2011) | |
Bevölkerungsdichte: | 120 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 38154 | |
Vorwahlen: | 05353 | |
Kfz-Kennzeichen: | HE | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 54 013 | |
Stadtgliederung: | 18 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 1 38154 Königslutter am Elm | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Alexander Hoppe (SPD) |
Königslutter am Elm ist eine Stadt im Osten von Niedersachsen im Landkreis Helmstedt.
Geographie
Die Stadt liegt mitten im Naturpark Elm-Lappwald und an der Nord-Ost-Seite des bewaldeten Höhenzugs Elm. Die nächsten größeren Städte sind Braunschweig etwa 23 km westlich, Wolfsburg etwa 20 km nördlich und die Kreisstadt Helmstedt liegt etwa 15 km östlich von Königslutter. Durch Königslutter führt die Deutsche Fachwerkstraße.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an Königslutter:
Wolfsburg, Groß Twülpstedt, Rennau, Süpplingenburg, Süpplingen, Räbke, Schöppenstedt, Evessen, Erkerode, Cremlingen und Lehre.
Stadtgliederung
Die Stadt Königslutter am Elm gliedert sich in die folgenden 18 Ortsteile:
Geschichte
Name
Die Stadt Königslutter am Elm war ursprünglich ein Dorf mit dem Namen Lutter. 1135 wurde es erstmals urkundlich als Lûtere erwähnt, ist aber vermutlich wesentlich älter. Die Benennung erfolgte nach dem Bach Lutter, der in Ortsnähe einer starken Quelle dem Elm entspringt. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich der Name Königslutter als Konnigesluttere durch, wobei das König an den König und späteren Kaiser Lothar von Süpplingenburg erinnert.
Entwicklung
Um 1200 entstand eine Wasserburg im Bereich des heutigen Amtsgerichtes. 1318 wurde das Dorf Lutter Marktflecken unter der Bezeichnung forum Luttere und erhielt von den Braunschweiger Herzögen um 1400 die Stadtrechte verliehen. Zwischen dem Stift mit dem Kaiserdom und dem Dorf gab es die Ansiedlung Oberlutter. Die günstige Verkehrslage an der Handelsstraße Braunschweig-Magdeburg (der heutigen B 1), der Elmkalksteinhandel, die Wallfahrten zum Kaiserdom und das Duckstein-Bier haben die Entwicklung Königslutters begünstigt. 73 Brauhäuser waren berechtigt, das obergärige Weizenbier mit dem kalkhaltigen Bachwasser der Lutter zu brauen. Viele der alten Fachwerkhäuser sind heute aufgrund ihrer geräumigen Diele und großen Gewölbekellern als frühere Brauhäuser zu erkennen. Duckstein-Bier wurde in großen Mengen in die Städte Magdeburg, Halle, Leipzig, Berlin, Hamburg, Kassel und auch bis in die Niederlande exportiert. Sehr geschätzt wurde es am Hof des preußischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I.
Eine Postexpedition bestand in Königslutter seit dem 17. Jahrhundert. Zur Darstellung der Postgeschichte siehe: Postroute Braunschweig-Helmstedt-Magdeburg.
1796-1799 betrieb der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann eine Arztpraxis im Ort, verließ Königslutter aber bald, da er wegen seiner selbst hergestellten Medikamente von Apothekern angefeindet wurde.
Im Jahre 1571 wurde beim Brand des Rathauses das Stadtarchiv vernichtet, was größere Lücken in der Überlieferung der örtlichen Siedlungsgeschichte hinterließ.
Kaiserdom
Wahrzeichen des Ortes ist der Kaiserdom in Form der Benediktiner-Abteikirche St. Peter und Paul. Kaiser Lothar III. ließ das Kirchengebäude 1135 als Klosterkirche des von ihm gleichzeitig gegründeten Benediktinerklosters errichten. Der Bauherr, der dort mit seiner Gattin Richenza und seinem Schwiegersohn Heinrich dem Stolzen begraben liegt, schuf ein monumentales Gotteshaus. Es ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika, die das erste Großgewölbe nördlich des Harzes darstellt. Sehenswert sind die Bildhauerarbeiten lombardischer Steinmetze, der Kreuzgang, der mit seinem Reichtum an ornamentierten Säulen und Kapitellen zu den schönsten Deutschlands zählt.
Vom Gründer Kaiser Lothar mit vielen Reliquien ausgestattet, entwickelte sich die Kirche im späten Mittelalter zu einem bekannten Wallfahrtsort. Hauptwallfahrtstag war der 29. Juni, der Peter- und Paulstag als Namenstag der beiden Kirchenheiligen. Wallfahrer kamen aus Lübeck, Lüneburg, dem Rheinland und Thüringen.
Die fast 900 Jahre alte Kaiser-Lothar-Linde vor dem Dom ist ein Naturdenkmal von überregionaler Bedeutung. Seit 1986 gibt es ein Kaiserdom-Museum in einer ehemaligen Steinmetzschule.
Postgeschichte
Zur Entwicklung des Postwesens in Königslutter siehe: Postroute Braunschweig-Helmstedt-Magdeburg.
Eingemeindungen
Bis 1924 lagen neben Königslutter noch die selbstständigen Dörfer Oberlutter und Stift Lutter (Kaiserdom), die im selben Jahr in die Stadt eingegliedert wurden.
Eine weitere wesentliche Erweiterung erfuhr die Stadt, als im Rahmen der Gemeindegebietsreform, die am 1. März 1974 wirksam wurde, die Gemeinden Beienrode (aus dem Landkreis Gifhorn), Boimstorf, Bornum am Elm, Glentorf, Groß Steinum, Klein Steimke (aus dem Landkreis Gifhorn), Lauingen, Lelm, Ochsendorf, Rhode (beide aus dem Landkreis Gifhorn), Rieseberg, Rotenkamp, Rottorf, Scheppau, Schickelsheim, Sunstedt und Uhry (aus dem Landkreis Gifhorn) eingemeindet wurden.[1] Die Einwohnerzahl stieg auf über 16.000 Personen an.
Politik
Rat
Der Rat der Stadt Königslutter setzt sich aus 30 Ratsmitgliedern zusammen. Ratsvorsitzender ist SPD-Politiker Jürgen Gerke. Seine Vertreterin ist Margot Albrecht (CDU). Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 11. September 2011 wie folgt dar:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 42,86 | 13 | 41,43 | 13 | 41,06 | 14 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 34,97 | 10 | 38,10 | 12 | 42,05 | 15 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 2,16 | 1 | 5,64 | 2 | 4,69 | 1 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 9,66 | 3 | 6,31 | 2 | 4,57 | 1 |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft | 7,43 | 2 | 5,36 | 2 | 5,67 | 2 |
LINKE | Die Linke | 2,89 | 1 | 3,13 | 1 | – | – |
gesamt | 100 | 30 | 100 | 32 | 100 | 33 | |
Wahlbeteiligung in % | 62,11% | 52,28% | TBA |
Bürgermeister
Seit dem 1. November 2011 ist Alexander Hoppe (SPD) Bürgermeister der Stadt. Erster stellvertretender Bürgermeister ist Bodo Seidenthal (SPD), zweiter stellvertretender Bürgermeister Marc Schneider (CDU).
→ siehe auch: Liste der Bürgermeister von Königslutter am Elm
Wappen
Das Wappen von Königslutter ist zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 1470 nachgewiesen. Wahrscheinlich ist es noch älter und stammt aus der Zeit zwischen 1400 und 1409. Im goldenen Schild erhebt sich aus den silbernen Wellen der Lutter ein blauer Löwe. Es ist der landesherrlich-welfische Löwe in seiner lüneburgischen Gestalt, obwohl Königslutter nicht zum lüneburgischen Teil der welfischen Lande gehörte. Zwischenzeitlich färbte man den Löwen rot auf weißem Hintergrund. Womöglich stand das Wappen der Stadt Braunschweig als Vorbild. Diese Färbung war historisch unbegründet, da nicht die Stadt, sondern der Herzog der Erteiler aller Privilegien und Förderer des Ortes war. Ein Beschluss des braunschweigischen Prinzregenten Albrecht vom 14. August 1905 bereinigte die Situation und setzte Gestalt und Färbung des Wappens in der heutigen Form fest.
Städtepartnerschaften
Königslutter am Elm unterhält drei Städtepartnerschaften:
Gommern in Deutschland seit dem 29. Juni 1990 | |
Taunton in England seit 4. September 1992 | |
Opalenica in Polen seit 3. Oktober 1998 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Museen der Stadt Königslutter mit:
- Museum zur Stadtgeschichte
- Dombauhütte
- Museum Mechanischer Musikinstrumente (MMM)
- Otto-Klages-Sammlung (geologische Privatsammlung)
- Geopark-Informationszentrum (GeoPark Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen - Teilgebiet Braunschweiger Land)
- Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen (FEMO) e.V.
Bauwerke
- Marktplatz mit Stadtkirche
- Stiftskirche St. Peter und Paul (Kaiserdom) mit Kaiser-Lothar-Linde
- Lutterspring, eigentlich Abt-Johann-Fabricius-Quelle. Quellenhaus aus Elmkalkstein von 1708, das nach dem Bauherrn, einem Abt des Kaiserdoms in Königslutter, benannt wurde. Die Quelle des Baches Lutter tritt hier am Elmrand hervor. Es handelt sich um eine der stärksten Quellen im norddeutschen Raum mit einer durchschnittlichen Schüttung von 230 Litern in der Sekunde (20.000 m³ am Tag). Sie wird noch heute zur Trinkwassergewinnung genutzt. Lutterspring ist ein touristisches Ausflugsziel für Elmbesucher.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Zwischen Königslutter und Schöppenstedt findet seit dem Jahr 1866 das traditionelle Elm-Bergturnfest am Tetzelstein statt, ein jährlich organisiertes Bergsportfest, das zweitälteste in Deutschland.
- Seit 1982 findet jeden Sommer im Umkreis des Kaiserdoms das Domfest statt.[2]
- Seit 1989 wird auf dem Marktplatz das Ducksteinfest veranstaltet, das von der Hersteller-Brauerei gesponsert wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Etwa sechs Kilometer nördlich der Kernstadt und nördlich des Ortsteils Ochsendorf verläuft die Bundesautobahn 2. Mitten durch Königslutter führt die Bundesstraße 1. An der Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg ist Königslutter ein Halt der RegionalBahn; dadurch werden schnelle Anschlüsse nach Braunschweig und Helmstedt erreicht. Zusätzlich bestehen über RegioBusse Anschlüsse in die nahegelegenen Orte.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr.
Bildung
Überregionale Bildungsstätten
- Steinmetzschule Königslutter, Berufsbildende Schule (seit 1941 unmittelbar neben dem Kaiserdom und seit 1985 in unmittelbarer Nähe des Steinmetzzentums)
- Steinmetzzentrum - Bildungszentrum für das Steinmetz- und Bildhauerhandwerk der Handwerkskammer Braunschweig (seit 1981)
Allgemeinbildende Schulen
- Grundschule Königslutter mit Außenstellen Rottorf und Lauingen
- Grundschule Hasenwinkel-Neindorf
- Hauptschule Königslutter
- Realschule Königslutter
Förderschulen
- Rudolf-Dießel-Schule
- Wichernschule (Außenstelle Königslutter) für Lernbehinderte
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich Wilhelm Justus Wolff (1789–1844), evangelischer Geistlicher, Hamburger Hauptpastor
- August Wilhelm Julius Uhde (1807-1907), Mathematiker und Physiker
- Friedrich David Theodor Müller (1828–1877), Historiker
- Anna Vorwerk (1839-1900), Frauenrechtlerin
- Wilhelm Scholz (1863-1939), Schriftsteller und Antiquar
- Werner Schrader (1895-1944), Lehrer, Offizier und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
- Margot Albrecht (* 1949), Politikerin (CDU), Landtagsabgeordnete
Persönlichkeiten die vor Ort gewirkt haben
- Georg Friedrich Wilhelm Alers (1811–1891), Forstsachverständiger und Schriftsteller
- Thilo Maatsch (1900–1983), Bauhaus-Künstler
Literatur
- Jürgen Diestelmann, Wulf Schadendorf: Stiftskirche zu Königslutter (Kleine Kunstführer für Niedersachsen, Heft 9). 6. Auflage, Göttingen 1985
- Thomas Gädeke, Martin Gosebruch: Königslutter - Die Abtei Kaiser Lothars (Die Blauen Bücher). Fotos von Jutta Brüdern. 3. durchgesehene Auflage, Königstein im Taunus. 1998, ISBN 3-7845-4822-9
- Stadt Königslutter (Hrsg.): 850 Jahre Kaiserdom 1135–1985. Königslutter 1985.
- Heinz Bruno Krieger: Elmsagen
Weblinks
- Website der Stadt Königslutter am Elm
- Touristische Informationen zur Stadt Königslutter am Elm
- GeoPark-Informationszentrum
- Königslutter Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 271-272.
- ↑ [1]
Quelle
Der Text/Artikel/Inhalt auf dieser Seite basiert, soweit nicht anders angegeben, auf dem Artikel Königslutter am Elm aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Die Inhalte stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons Attribution/Share-Alike Lizenz 3.0. Eine Liste der Autoren ist dort abrufbar.
Beienrode | Boimstorf | Bornum am Elm | Glentorf | Groß Steinum | Klein Steimke | Königslutter am Elm | Lauingen | Lelm | Ochsendorf | Rhode | Rieseberg | Rotenkamp | Rottorf | Scheppau | Schickelsheim | Sunstedt | Uhry
Bahrdorf | Beierstedt | Büddenstedt | Danndorf | Frellstedt | Gevensleben | Grafhorst | Grasleben | Groß Twülpstedt | Helmstedt | Ingeleben | Jerxheim | Königslutter am Elm | Lehre | Mariental | Querenhorst | Räbke | Rennau | Schöningen | Söllingen | Süpplingen | Süpplingenburg | Twieflingen | Velpke | Warberg | Wolsdorf