Bornum am Elm: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Dezember 2025, 16:13 Uhr
| Bornum am Elm Stadt Königslutter am Elm
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|---|---|---|
| Koordinaten | 52° 16′ N, 10° 45′ O | |
| Höhe | 127 m ü. NHN | |
| Einwohner | 860 (31. Jan. 2019)[1] | |
| Eingemeindung | 1. März 1974 | |
| Eingemeindet nach | Königslutter am Elm | |
| Postleitzahl | 38154 | |
| Vorwahl | 05353 | |
Lage von Bornum am Elm in Niedersachsen | ||
Bornum am Elm ist ein Ortsteil der Stadt Königslutter am Elm im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bornum 1135 im Zusammenhang mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter und Paul (sog. Kaiserdom) in Königslutter. Der Name geht zurück auf den niederdeutschen Begriff Born, was so viel heißt wie Brunnen, Quelle; die Endung –um ist die abgeschliffene Form von Bornhem, Bornheim. Der Name bedeutet also so viel wie Brunnenheim und weist auf die Vielzahl von Quellen hin, die sich aus dem nahen Elm speisen. Um 1220 wurde der Ort Bornnem iuxta Luttere, um 1270 Bornem iuxta Luttere und um 1280 Bornem penes Luttere genannt.
Die Edelherren von Meinersen waren in Bornum begütert. 1220 gaben sie aus ihrem Eigenbesitz dreieinhalb Hufen Lehen an die Brüder Konrad und Steppo von Mahner. Zwei Hufen Lehen gemeinsam an Johannes von Bornum und Egelolf von Volzum, dieselben Hufen um 1280 an Johannes von Volzum. Weitere zweieinhalb Hufen Lehen an Gottfried von Vorsfelde.[2]
Ursprünglich im Besitz des Stifts Lutter, wurde das Gut Bornum in den folgenden Jahrhunderten von den Braunschweiger Herzögen an verschiedene Lehnsherren gegeben. Von 1465 bis 1706 war mit kurzen Unterbrechungen die Familie von Wendessen Lehnsmann der Bornumer. Im Jahre 1764 kaufte Philipp von Westphalen das Gut Bornum, der Freund und Sekretär Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg. Sein in Bornum geborener Sohn Ludwig von Westphalen wurde der Mentor und Schwiegervater von Karl Marx. Danach hatte das Gut viele wechselnde Pächter, ehe es 1845 von mehr als 50 Bauern des Ortes übernommen wird.
Am 14. März 2013 stimmte der Rat der Stadt Königslutter am Elm einstimmig für den Eintritt in Fusionsverhandlungen mit der Stadt Wolfsburg. Die Fusionspläne wurden 2014 aufgegeben. In Bornum und seinem Ortsrat bestand die Tendenz, diesen Weg nicht mitzugehen. Hier wurde ein Ausscheiden aus Königslutter am Elm und die Umgemeindung in die Gemeinde Cremlingen angestrebt.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde Bornum am Elm in die Stadt Königslutter am Elm eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | Einwohner |
|---|---|
| 2011 | 801 |
- 819 (1. Apr. 2014)[4]
- 860 (31. Jan. 2019)
Politik
Ortsrat
Der Bornumer Ortsrat setzt sich derzeit aus neun Ratsmitgliedern zusammen. Die Sitzverteilung stellt sich seit der Kommunalwahl am 12. September 2021 wie folgt dar:
| Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 | |
| SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 54,95 | 5 | 55,47 | 5 | 51,98 | 5 |
| CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 45,04 | 4 | 44,52 | 4 | 48,01 | 4 |
| gesamt | 100 | 9 | 100 | 9 | 100 | 9 | |
| Wahlbeteiligung in % | 68,69 % | 71,51 % | 69,29 % | ||||
Bürgermeister
Im November 2011 wurde Hans-Joachim Scherenhorst (SPD) im Amt des Ortsbürgermeisters wiedergewählt.
Wappen
Die vielen Quellen in Bornum spiegeln sich im Ortswappen wider als viermal grün-silber geteilter Wellenschildfluss. Über den Wellen schwebt in Silber eine grüne Linde. Linden waren in Bornum charakteristisch und auf allen Plätzen und Straßen zu finden. Am 15. Februar 1962 beschloss der Rat der Gemeinde das Wappen. Der Präsident des Verwaltungsbezirks Braunschweig genehmigte das Wappen am 12. Oktober 1962.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Christophorus-Kirche, Ursprung und Turmbasis mittelalterlich, zweites Schiff 1799, Turmspitze von 1896
- Kemenate (sog. „Tempel“), Wehrturm des Bornumer Gutes, erstmals erwähnt 1403
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1985 führt die plattdeutsche Theatergruppe in einer Gastwirtschaft regelmäßig von Januar bis März selbst geschriebene Stücke auf.
Seit 1993 findet jährlich ein Wettbewerb im Einachspflügen statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Bornum am Elm verfügt über eine Freiwillige Ortsfeuerwehr.
Persönlichkeiten
- Lorenz Heister, Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie in Deutschland und Autor des ersten entsprechenden Lehrbuchs in deutscher Sprache, gestorben in Bornum 1758
Söhne und Töchter des Ortes
- Ludwig von Westphalen (1770–1842), in Bornum geborener Mentor und Schwiegervater von Karl Marx
- Otto Buchheister (1893–1966), Politiker (NSDAP), MdR
- Arno Dübel (1956–2023), geboren in Bornum am Elm, deutscher Langzeitarbeitsloser
Personen, die in diesem Ort gewirkt haben
- Christian Hoburg (1607–1675), protestantischer Theologe, gehört zu den geistigen Vätern des Pietismus, Pfarrer in Bornum von 1645 bis 1648
- Philipp von Westphalen († 1792), Sekretär des Herzogs Ferdinand von Braunschweig, Gutsherr in Bornum von 1764 bis 1780
- Ernestine Christine Reiske (1735–1798, Gutsherrin in Bornum 1780 bis 1791, Philologin und Lessing-Freundin, Witwe des Gelehrten Johann Jacob Reiske
Literatur
- Dorfsippenbuch der Landgemeinde Bornum bei Königslutter. Kopie der Familienblätter. Leipzig 1995. 8 Teilbände, 2739 Familien im Zeitraum 1649–1940, laut Bestandsverzeichnis Teil IV der [Deutschen Zentralstelle für Genealogie, S. 247
Trivia
- Ende der 1970er-Jahre war Bornum Schauplatz der erfolgreichen ZDF-Kinderserie Neues aus Uhlenbusch. Der Laden von „Tante Appelboom“ steht direkt neben der Kirche und wird heute als Wohnhaus genutzt.
Weblinks
- Bornum am Elm Offizielle Website
Einzelnachweise
- ↑ Nahverkehrsplan Region Braunschweig. (PDF; 17,5 MB) Einwohnerzahlen. S. 229, abgerufen im September 2025.
- ↑ Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 474
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
- ↑ Stadt Königslutter am Elm: Königslutter – Daten. In: Website der Stadt Königslutter am Elm, 1. Januar 2012. Abgerufen am 21. Januar 2012.
- ↑ Wahl des Ortsrates 12.09.2021. Stadt Königslutter am Elm – Bornum. Abgerufen am 21. Mai 2022.
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