Helmstedter Braunkohlerevier: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. April 2011, 18:05 Uhr
Das Helmstedter Revier (auch Braunschweigisch-Helmstedtisches Braunkohlerevier genannt) ist ein Bergbaurevier südlich der Kreisstadt Helmstedt, in dem salzhaltige Braunkohle (Salzkohle) im Tagebauverfahren abgebaut wird. Die beiden Flöze haben eine Mächtigkeit von zusammen 32 m. Das Helmstedter Revier hat gegenüber den großen deutschen Braunkohlerevieren (Rheinisches, Lausitzer, Mitteldeutsches) eine eher untergeordnete Bedeutung.
Geschichte
→ Hauptartikel: Braunschweigische Kohlen-Bergwerke
Die Braunkohle in der Helmstedt-Oschersleber Mulde entstand vor 50 bis 60 Millionen Jahren. 1725 wurde bei Frellstedt die erste Kohle entdeckt. 1795 errichtete der Theologiestudent Johann Koch die erste Helmstedter Kohlengrube. Der Kohleabbau erfolgte unter Tage. 1872 verkaufte der Braunschweiger Herzog Wilhelm seine Braunkohlefelder an ein Bankenkonsortium, aus dem die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG (BKB) entstand. Sie wurde zum größten Bergbaubetrieb in der Region. Sie wurde später von der PreussenElektra, noch später von E.ON übernommen.
Das Revier liegt teilweise in Niedersachsen, teilweise in Sachsen-Anhalt (Landkreis Börde). Die Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat in den Jahren der deutsch-deutschen Teilung auch die Geschichte des Reviers entscheidend geprägt und die Auskohlung verzögert.
Tagebaue
1874 wurde mit Trendelbusch der erste Tagebau in Betrieb genommen. Die Tagebaue und die dazugehörigen Kraftwerke wurden von der BKB betrieben. Von den verschiedenen Tagebauen ist heute nur noch der Tagebau Schöningen in Betrieb, der das 1985 ans Netz gegangene Kraftwerk Buschhaus versorgt. Im Gebiet dieser Tagebaue befanden sich folgende Ortschaften, welche für den Tagebau abgerissen wurden: Alt-Büddenstedt (dafür erfolgte die Neugründung von Neu-Büddenstedt), Alversdorf, Runstedt und Wulfersdorf.
Tagebau | Beginn | Ende | Status | Lage / Ortschaft | Bundes- land |
---|---|---|---|---|---|
Trendelbusch | 1874 | 1916 | Stillgelegt, verfüllt | Kraftwerk Buschhaus | Niedersachsen |
Treue | 1881 | 1993 | Stillgelegt, verfüllt | Kraftwerk Buschhaus | Niedersachsen |
Viktoria | 1902 | 1963 | Stillgelegt, geflutet (Viktoriasee) | Hötensleben | Sachsen-Anhalt |
Harbke | 1922 | 1926 | Stillgelegt, wurde Teil des Tagebau Wulfersdorf | Harbke | Sachsen-Anhalt |
Anna (Nord / Süd) | 1922 | 1935 | Stillgelegt, geflutet (Anna-See Nord/Süd) | Offleben | Niedersachsen/Sachsen-Anhalt |
Jakobsgrube | 1926 | 1931 | Stillgelegt, geflutet (Athenslebener Seen) | südwestlich Athensleben (Mitteldeutsches Braunkohlerevier) | Sachsen-Anhalt |
Wulfersdorf | 1936 | 1952 | Stillgelegt, teilweise verkippt, wird geflutet (Helmstedt-Harbke-See) | Neu-Büddenstedt | Niedersachsen |
Alversdorf | 1962 | 1991 | Stillgelegt, verfüllt | Offleben | Niedersachsen |
Helmstedt | 1973 | 2002 | Stillgelegt, wird geflutet (Helmstedt-Harbke-See) | Helmstedt | Niedersachsen |
Schöningen (Nord / Süd) | 1978 | ca. 2017[1] | Nordfeld ausgekohlt, Südfeld aktiv | Schöningen | Niedersachsen |
Weblinks
- N. Volkmann: Zur Geschichte des Braunkohlenbergbaus im Helmstedter Revier. TU Bergakademie Freiberg, Helmstedt/Harbke, 2003 (PDF-Datei; 213 kB)
- Dr.-Ing. Frank Schröter, VDI: Tagebau und Rekultivierung bei der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerk AG (BKB). Exkursionsbericht des VDI AK Umwelttechnik des VDI-Bezirksvereins Braunschweig
- E.ON Kraftwerke GmbH: Der Braunkohlenbergbau im Helmstedter Revier ... (PDF-Datei; 324 kB)
- Mineralienatlas Kohle
Einzelnachweise
Quelle
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