Offleben
Offleben Stadt Helmstedt
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Koordinaten | 52° 8′ N, 11° 2′ O |
Höhe | 102 m |
Einwohner | 984 (2017)[1] |
Eingemeindung | 1. März 1974 |
Eingemeindet nach | Büddenstedt |
Postleitzahl | 38372 |
Vorwahl | 05352 |
Offleben ist ein Stadtteil der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Überregionale Bedeutung erlangte der Ort durch das Braunkohlekraftwerk Offleben, das dort bis zum Jahr 2002 in Betrieb war.
Geographie
Geographische Lage
Offleben liegt etwa 10 km südlich der Kreisstadt Helmstedt. Die nächstgelegene Stadt Schöningen befindet sich in westlicher Richtung in etwa 5 km Entfernung. Der Ort befindet sich unmittelbar an der Grenze zum Bundesland Sachsen-Anhalt und grenzt an das Helmstedter Braunkohlerevier.
Geschichte
Das Dorf Offleben wurde bereits im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Über viele Jahre war es im Besitz des Klosters Riddagshausen. Bis in das 19. Jahrhundert war die Landwirtschaft prägend für den Ort. Insbesondere der Zuckerrübenanbau wurde intensiv betrieben.
Mit dem Beginn der großflächigen Braunkohleförderung zum Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich auch die Bevölkerungsstruktur des Ortes. Auf Grund des verstärkten Zuzuges von Arbeitskräften für den Tagebaubetrieb wurden Wohnsiedlungen für Bergleute durch die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB) in den 1920er- und 1930er-Jahren geschaffen. Die BKB errichtete darüber hinaus 1936 ein Schwelwerk, das bis zum Jahr 1967 zur Weiterverarbeitung der Braunkohle genutzt wurde. Ein Teil des Ortes gehörte bis 1945 nicht zum Freistaat Braunschweig, sondern als selbständige Gemeinde Preußisch Offleben zum benachbarten Preußen, Provinz Sachsen, Landkreis Haldensleben.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Offleben unmittelbar an der Innerdeutschen Grenze zur DDR, wobei nun Preußisch Offleben in die britische Besatzungszone einbezogen wurde.[3] Da das auf östlicher Seite liegende Kraftwerk Harbke nicht mehr von der BKB genutzt werden konnte, wurde am Ortsrand von Offleben ein Braunkohlekraftwerk gebaut, dessen erster Block im Jahr 1954 in Betrieb gehen konnte. Durch den Aufschluss der Tagebaue Alversdorf, Helmstedt und Schöningen veränderte sich auch das Landschaftsbild um den Ort erheblich.
Mit der Stilllegung des Tagebaus Helmstedt im Jahr 2002 wurde auch der letzte der drei Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von 325 Megawatt abgeschaltet.[4]
Eingemeindungen
Am 1. April 1971 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Alversdorf aufgenommen.[5] Am 1. März 1974 wurde Offleben zusammen mit den Gemeinden Neu-Büddenstedt und Reinsdorf in die neue Gemeinde Büddenstedt eingegliedert[5], die zum 1. Juli 2017 mit Helmstedt fusionierte.
Religion

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Georg (Offleben) an der Kirchstraße 3 gehört zur Kirchengemeinde Büddenstedt im Pfarrverband Helmstedt-Süd der Propstei Helmstedt.[6]
Die katholische Kirche Heilige Familie an der Alversdorfer Straße wurde 1932/1933 erbaut und später um das angrenzende Kolpingheim ergänzt. 2015 wurde die Kirche profaniert, zuletzt gehörte sie zur Pfarrgemeinde Maria Hilfe der Christen in Schöningen. Vor dem Bau der Kirche wurde bereits eine 1924 errichtete Holzbaracke als Notkirche genutzt. Heute finden die nächstliegenden katholischen Gottesdienste in jeweils rund vier Kilometer Entfernung in St. Barbara (Büddenstedt) und St. Joseph und Augustinus (Hötensleben) statt.
Politik
Der Ortsrat Offleben vertritt die Orte Offleben, Reinsdorf und Hohnsleben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sport
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
Im Jahre 1957 als erstes dieser Art in Niedersachsen erbaut, dient das Dorfgemeinschaftshaus seit jener Zeit den Offleber Bürgern als kulturelles und sportliches Zentrum.
Bildung
Im Ort gibt es den Sonnenschein-Kindergarten zur frühkindlichen Bildung und Erziehung. Die Grundschule Offleben bildet die erste Stufe der Schulbildung.
Verkehr
Straßenverkehr
Über die östlich verlaufende Bundesstraße 245a ist Offleben an das Bundesfernstraßennetz angebunden.
Eisenbahn
Offleben lag an der Bahnstrecke Eilsleben–Schöningen.
Persönlichkeiten
Personen, die in diesem Ort gewirkt haben
- Dietrich Kuessner (1934–2024), von 1963 bis 1999 Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Offleben
Literatur
- Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben. Gemeinde Büddenstedt (Hrsg.), Büddenstedt 2006
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ bueddenstedt.de, aufgerufen am 2. Juli 2017
- ↑ Gemeindeverzeichnis Landkreis Haldensleben, Nummer 37, s. a. [1] Darstellung von Dietrich Kuessner, Kapitel 1, "Nach Offleben vom Kraftwerk aus", Absatz 7
- ↑ Darstellung von Dietrich Kuessner, Kapitel 14, "Die historische Grenze zwischen Preußisch- und Braunschweigisch-Offleben"
- ↑ Stilllegung des Kraftwerkes Offleben auf www.vimudeap.de
- ↑ Hochspringen nach: a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 271 und 272.
- ↑ Karl Rose: Heimatbuch der Gemeinde Offleben. 1954.
- ↑ https://www.stadt-helmstedt.de/fileadmin/user_upload/01_Rathaus/Wahlen/Kommunalwahl2021/Ergebnisse/WebApp/gw2021orof.html