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Büddenstedt: Unterschied zwischen den Versionen

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Die evangelisch-lutherische [[Martin-Luther-Kirche]] befindet sich in Neu-Büddenstedt am [[Martin-Luther-Platz]], [[1955]] wurde sie eingeweiht. Im ehemaligen Dorf Büddenstedt, das in den 1940er-Jahren dem Kohletagebau weichen musste, stand bereits eine evangelisch-lutherische Kirche. Am Karfreitag [[1943]] wurde sie gesprengt. Die Ortsteile [[Offleben]] und [[Reinsdorf]] verfügen über je eine weitere evangelisch-lutherische Kirche, in [[Hohnsleben]] existiert keine Kirche mehr. Diese drei Kirchen gehören zum Pfarrverband [[Offleben]].
Die evangelisch-lutherische [[Martin-Luther-Kirche]] befindet sich in Neu-Büddenstedt am [[Martin-Luther-Platz]], [[1955]] wurde sie eingeweiht. Im ehemaligen Dorf Büddenstedt, das in den 1940er-Jahren dem Kohletagebau weichen musste, stand bereits eine evangelisch-lutherische Kirche. Am Karfreitag [[1943]] wurde sie gesprengt. Die Ortsteile [[Offleben]] und [[Reinsdorf]] verfügen über je eine weitere evangelisch-lutherische Kirche, in [[Hohnsleben]] existiert keine Kirche mehr. Diese drei Kirchen gehören zum Pfarrverband [[Offleben]].


Die katholische [[St. Barbara (Büddenstedt)|St.-Barbara-Kirche]] von [[1951]], benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute, befindet sich in [[Neu-Büddenstedt]]. Der Ortsteil [[Offleben]] verfügt mit der Kirche [[Heilige Familie (Büddenstedt)|Heilige Familie]] über eine weitere katholische Kirche, die jedoch seit [[2014]] nicht mehr genutzt wird. Beide Kirchen gehören heute zur Pfarrgemeinde ''Maria Hilfe der Christen'' in [[Schöningen]].
Die in [[Neu-Büddenstedt]] befindliche katholische [[St. Barbara (Büddenstedt)|St.-Barbara-Kirche]] wurde ab [[1950]] errichtet und benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute. Sie wurde am 19. August [[1951]] geweiht. Am 18. August [[2024]] fand die letzte Heilige Messe statt und die [[St. Barbara (Büddenstedt)|St.-Barbara-Kirche]] wurde profaniert (entweiht) und der weltlichen Nutzung zurückgegeben. Hintergrund war, dass das Bistum Hildesheim sich wegen rückläufiger Kirchengemeinden-Mitgliederzahlen mittelfristig von etwa 50 % seines Immobilien-Bestandes trennen musste.<ref>''Katholische Kirche wird profaniert – „Im günstigsten Fall“ wird St. Barbara zu einer städtischen Kindertagesstätte'' In: [[Helmstedter Sonntag]] vom 18. August [[2024]], S. 4.</ref>
 
Der Ortsteil [[Offleben]] verfügt mit der Kirche [[Heilige Familie (Büddenstedt)|Heilige Familie]] über eine weitere katholische Kirche, die jedoch seit [[2014]] nicht mehr genutzt wird. Beide Kirchen gehören heute zur Pfarrgemeinde ''Maria Hilfe der Christen'' in [[Schöningen]].


== Politik ==
== Politik ==

Aktuelle Version vom 24. August 2024, 12:36 Uhr

Büddenstedt
Stadt Helmstedt
Koordinaten 52° 10′ N, 11° 2′ O52.16305555555611.026666666667134Koordinaten: 52° 9′ 47″ N, 11° 1′ 36″ O
Höhe 134 m ü. NN
Fläche 19,54 km²
Einwohner 2485 (31. Dez. 2015)
Bevölkerungsdichte 127 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Juli 2017
Eingemeindet nach Helmstedt
Postleitzahlen 38372, 38350
Vorwahl 05352

Büddenstedt ist ein Stadtteil der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen (Deutschland).

Geographie

Geographische Lage

Büddenstedt liegt im Osten Niedersachsens. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands befand sich der Ort direkt an der innerdeutschen Grenze zur DDR im Zonenrandgebiet. Etwa zehn Kilometer südlich befindet sich die Kreisstadt Helmstedt und etwa zwei Kilometer östlich die Stadt Schöningen. Die Gemeinde liegt im Bereich der Helmstedter Mulde unmittelbar an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Das Ortsgebiet erstreckt sich über 19,54 km².

Nachbargemeinden

Ortsgliederung

Büddenstedt gliedert sich in drei Ortsteile:

Geschichte

Büddenstedt wurde 1121 erstmals als Badenstedi erwähnt. Später wurde zwischen Groß Büddenstedt und Klein Büddenstedt unterschieden, wobei Klein Büddenstedt 1547 letztmals erwähnt wurde und wüst fiel. Eine Kirche in Groß Büddenstedt bestand seit dem Mittelalter. Trotz des Besuchs des Reformators Johannes Bugenhagen blieb der Ort beim katholischen Glauben.[1]

Das Dorf Büddenstedt stand auf reichhaltigen Braunkohleflözen und sollte deshalb nach 1935 zur Kohlegewinnung dem Tagebau Treue weichen. Ab 1935 wurde unweit der alten Dorfstelle durch die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB) die Siedlung Neu-Büddenstedt errichtet. Sie entstand nach Plänen des Magdeburger Architekten Paul Schaeffer-Heyrothsberge.[2] Allerdings siedelten sich dort nicht nur die Einwohner von Büddenstedt an, sondern auch Menschen aus anderen Dörfern. Insgesamt verlief die Umsiedlung sehr zäh. Es gelang der BKB zwar, bis 1937 alle Landwirtschaftsbetriebe aufzukaufen, trotzdem wuchs die Einwohnerzahl in dieser Zeit auf fast 1700, weil es kein Zuzugsverbot gab und der Wohnungsbedarf groß war.[3] Selbst als 1942 schon einige Straßenzeilen dem Tagebau zum Opfer gefallen waren, lebten immer noch 730 Menschen in Büddenstedt.[4] 1943 wurde die Kirche gesprengt, nachdem 1941 bereits der Friedhof abgetragen war.[5]

Erst 1947 verließen die letzten Einwohner das Dorf Büddenstedt. Dafür war sogar eine Anweisung der britischen Militärregierung notwendig.[6] Noch 1947 wurden die restlichen Häuser und Straßen des Dorfes komplett abgetragen, 1948 folgte als letztes Haus das Stationsgebäude.[7] Der Ortsname Büddenstedt sollte erst 1974 wiederaufleben, als Name für den Zusammenschluss der Gemeinden Neu-Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf/Hohnsleben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte die Region wirtschaftlich durch die BKB, deren Kraftwerk Offleben und später Kraftwerk Buschhaus sowie mehrere Tagebaue sich zum Teil auf dem Gemeindegebiet befanden. Der relative Wohlstand erlaubte die Errichtung großzügiger öffentlicher Einrichtungen in Neu-Büddenstedt, wie der Erich-Kästner-Schule mit Sportanlagen und beheiztem Schwimmbad. Die Bevölkerungszahl stieg schnell an, zum Teil auch infolge Zuzug von Vertriebenen z. B. aus dem Sudetenland. Ausgekohlte Tagebaue wurden ab 1970 als Wälder oder Seen rekultiviert, wodurch abwechslungsreiche Naherholungsgebiete entstanden, z. B. in den ehemaligen Tagebauen Wulfersdorf, Alversdorf, Anna Nord und Anna Süd. Im ehemaligen Tagebau Helmstedt nördlich von Neu-Büddenstedt soll ein großer Badesee durch Zulauf von Grundwasser ab 2005 entstehen, was voraussichtlich jedoch mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

Mit dem Versiegen der Kohlevorkommen ging in den 1990er-Jahren auch die wirtschaftlich gute Lage der Gemeinde zu Ende, was durch den Wegfall der Zonenrandförderung noch verschärft wurde. Am 9. August 2002 wurde das Kraftwerk Offleben stillgelegt, was mit dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze und schwindenden Steuereinnahmen für die Gemeinde verbunden war.

Bis 2011 wurden die Kraftwerksanlagen des ehemaligen Kraftwerks Offleben vollständig zurückgebaut und es entstand auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände eine Gewerbefläche für neue Ansiedlungen von Industrie- und Gewerbebetrieben. Bei dieser Gewerbefläche handelt es sich um die größte ausgewiesene Gewerbefläche im Landkreis Helmstedt. Verblieben sind darüber hinaus wenige größere Arbeitgeber wie zum Beispiel die Plastic Omnium SA. Durch aktuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Umweltqualität ist der Wandel der Gemeinde Büddenstedt von einer reinen „Industriegemeinde“ zu einer Wohngemeinde im „Grünen“ derzeit in vollem Gange. Das Kraftwerk Buschhaus wurde in die Reserve überführt und wird im Jahr 2021 endgültig stillgelegt. Die direkt angrenzende Müllverbrennungsanlage der EEW Energy from Waste (EEW) wird weiter betrieben und mit einer Klärschlammverbrennung ausgebaut.

Ehemalige Gemeinde Büddenstedt

Die Gemeinde Büddenstedt hatte eine Fläche von 19,54 km² und 2485 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2015). Zur Gemeinde gehörten die Ortsteile Neu Büddenstedt, Hohnsleben, Offleben und Reinsdorf. Während Büddenstedt als Ortschaft der Stadt Helmstedt fortbesteht, bilden Hohnsleben, Offleben und Reinsdorf die gemeinsame Ortschaft Offleben.[8]

Wappen Neu-Büddenstedt.png
Ortswappen von Büddenstedt und dem damaligen „Neu-Büddenstedt“:
Die ehemalige Gemeinde Neu-Büddenstedt führte seit 1950 als eigenes Wappen ein quadriertes Schild, das zeigte Feld 1 und 4 Schlägel und Eisen in Schwarz auf Silber sowie Feld 2 und 3 in Grün. Die Gemeindeflagge war im oberen Feld schwarz und im unteren Feld grün.[9]
Wappen Offleben.png
Ortswappen Offleben:
Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Offleben aus dem Jahre 1960 bestand aus schwarzem Wappengrund mit zweireihig rot-silbern geschachteltem waagerechtem Balken. Die Flaggenfarben der Gemeinde Offleben waren schwarz und weiß.[9]
Wappen Büddenstedt.png
Wappen der ehemaligen Gemeinde Büddenstedt:
Am 21. Mai 1974 hat der Rat der Gemeinde Büddenstedt ein neues Wappen beschlossen. Das Wappenschild ist geteilt in Schwarz und Silber, oben ein in zwei Reihen von Rot und Silber geschachtelter Balken, unten Schlägel und Eisen in Schwarz. Die Flaggenfarben der Gemeinde sind rot-weiß-rot. Bei der Gestaltung dieses Wappens, wurde auf die Ortswappen von Neu-Büddenstedt und Offleben zurückgegriffen.[9]

Eingemeindungen

Die Gemeinde wurde am 1. März 1974 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Neu-Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf gebildet. Bereits am 1. April 1971 erhielten diese drei Gemeinden kleine Gebietsteile der wegen des Braunkohletagebaus aufgelösten Gemeinde Alversdorf.[10] Zum 1. Juli 2017 fusionierten Büddenstedt und die Stadt Helmstedt zur neuen Stadt Helmstedt.

Religion

Die evangelisch-lutherische Martin-Luther-Kirche befindet sich in Neu-Büddenstedt am Martin-Luther-Platz, 1955 wurde sie eingeweiht. Im ehemaligen Dorf Büddenstedt, das in den 1940er-Jahren dem Kohletagebau weichen musste, stand bereits eine evangelisch-lutherische Kirche. Am Karfreitag 1943 wurde sie gesprengt. Die Ortsteile Offleben und Reinsdorf verfügen über je eine weitere evangelisch-lutherische Kirche, in Hohnsleben existiert keine Kirche mehr. Diese drei Kirchen gehören zum Pfarrverband Offleben.

Die in Neu-Büddenstedt befindliche katholische St.-Barbara-Kirche wurde ab 1950 errichtet und benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute. Sie wurde am 19. August 1951 geweiht. Am 18. August 2024 fand die letzte Heilige Messe statt und die St.-Barbara-Kirche wurde profaniert (entweiht) und der weltlichen Nutzung zurückgegeben. Hintergrund war, dass das Bistum Hildesheim sich wegen rückläufiger Kirchengemeinden-Mitgliederzahlen mittelfristig von etwa 50 % seines Immobilien-Bestandes trennen musste.[11]

Der Ortsteil Offleben verfügt mit der Kirche Heilige Familie über eine weitere katholische Kirche, die jedoch seit 2014 nicht mehr genutzt wird. Beide Kirchen gehören heute zur Pfarrgemeinde Maria Hilfe der Christen in Schöningen.

Politik

Ortsrat

Ortsrat 2021–2026
   
Insgesamt 9 Sitze

Gemeindepartnerschaften

  • Mondeville in Frankreich
  • Westward Ho! in der südwestenglischen Grafschaft Devon

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Naturdenkmäler

  • Zwischen den drei Ortsteilen befindet sich der rekultivierte Tagebau Wulfersdorf, der zahlreiche Wanderwege durch abwechslungsreiche Wald-, Seen- und Hügellandschaft bietet.

Sport

  • Im Ortsteil Neu-Büddenstedt befindet sich eine Reitanlage, eine Kegelbahn sowie ein Sportplatz und eine Turnhalle.
  • Im Ortsteil Offleben befindet sich ein Tennisplatz, eine Kegelbahn, eine Bocciabahn und zwei Sportplätze.
  • Im Ortsteil Reinsdorf befindet sich der Schießstand der Gemeinde Büddenstedt und ein Sportplatz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

Die Gemeinde verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr.

Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Hermann Wesemann: Verschwundene Dörfer Büddenstedt und Wulfersdorf in Kreisbuch 2013 des Landkreises Helmstedt
  • Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben. Gemeinde Büddenstedt (Hrsg.), Büddenstedt 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt 1974 – 2014. S. 7 (stadt-helmstedt.de [PDF; abgerufen am 27. Juni 2022]).
  2. Die Baugilde, 31/1941, S. 489
  3. Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben, hrsg. von der Gemeinde Büddenstedt, 2006. S. 267.
  4. Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben, hrsg. von der Gemeinde Büddenstedt, 2006. S. 268.
  5. Chronik der Einheitsgemeinde Büddenstedt 1974 – 2014. S. 9 (stadt-helmstedt.de [PDF; abgerufen am 27. Juni 2022]).
  6. Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben, hrsg. von der Gemeinde Büddenstedt, 2006. S. 293.
  7. <templatestyles src="Webarchiv/styles.css" />Geschichte 1900 bis 1949 auf Internetpräsenz des Landkreises Helmstedt (Memento des <templatestyles src="Vorlage:IconExternal/styles.css" />Originals vom 26. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.helmstedt.de, abgerufen am 25. Februar 2018
  8. Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Büddenstedt und der Stadt Helmstedt@1@2Vorlage:Toter Link/www.bueddenstedt.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)Vorlage:Toter Link/archivebot, aufgerufen am 1. Juli 2017
  9. a b c Chronik Büddenstedt
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 271 und 272.
  11. Katholische Kirche wird profaniert – „Im günstigsten Fall“ wird St. Barbara zu einer städtischen Kindertagesstätte In: Helmstedter Sonntag vom 18. August 2024, S. 4.
  12. https://www.stadt-helmstedt.de/fileadmin/user_upload/01_Rathaus/Wahlen/Kommunalwahl2021/Ergebnisse/WebApp/gw2021orbue.html