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Heimatmuseum Büddenstedt e.V.

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Das Heimatmuseum Büddenstedt e.V. ist ein Museum in Reinsdorf, einem Ortsteil von Büddenstedt, dass von der Gemeinde Büddenstedt unterhalten wird. Träger ist ein Förderverein, der 1986 gegründet wurde. Dem Verein wurde von der Gemeinde das Backhaus überlassen, das ausgedient hatte. In den Räumen der Bäckermeisterwohnung wurden die ersten Teile der jungen Sammlung ausgestellt und am 8. Juli 1989 konnte das Museum eröffnet werden. 1992 und 1994 fanden, mit jeweils besonderen Veranstaltungen, Erweiterungen statt. Bei der Planung der Einrichtungen des Museums wurde das Konzept verfolgt, Sammlungen anzulegen und Themen zu behandeln, die keine Konkurrenz zu anderen Museen bringen. Mit der Backstube war das leicht zu verwirklichen. Eine Sammlung von Sommerschenburger und Sommersdorfer Braun- und Buntgeschirr hatte bisher kein Museum in der näheren und weiteren Umgebung angeboten.

Inhalte

Historische Backstube und Laden

Dieser Backofen wurde vor über hundert Jahren gebaut. Gemeindebackhäuser hat es in vielen unserer Heimatdörfer gegeben. Sie haben schon Mitte des 18. Jahrhunderts bestanden und waren von unseren Landesfürsten, den Braunschweigischen Herzögen, gewollt. Diese Backhäuser versorgten alle Bevölkerungsschichten, waren eine soziale Einrichtung und brachten außerdem Energieeinsparung, denn der Gemeindebackofen ersetzte viele einzelne Backöfen zu einer Zeit, als Holz, der Hauptenergieträger, knapp wurde. Im Herbst wurde der Backofen auch zum Trocknen von Obst benutzt. Das Backobst hat daher seinen Namen. Die Vorratshaltung der Nahrungsmittel war wichtiger, als heute und sehr viel schwieriger. Getreide konnte einfach bevorratet werden. So wurde das Brot zur wichtigsten Nahrung und hat seit 7000 Jahren große Bedeutung und ist Inhalt von Gebeten geworden …unser täglich Brot gib uns heute!

Eine Sackklopfmaschine zum Ausklopfen der Mehlsäcke und eine Mühle die trockene Brötchen zu Paniermehl mahlt, zeugen von einer Zeit, in der Sparsamkeit herrschte und man Korn und Brot noch Ehrfurcht entgegen brachte. Der große Trog, vor den Fenstern, diente zum Säuern des Brotes, und auf den Holzplatten wurde geknetet. Mit der Kuchentrage brachten die Dorfbewohner ihren Kuchen, besonders zu Feiertagen, zum Bäcker, lediglich zum Backen. Hauptsächlich den köstlichen Zuckerkuchen. In der Vitrine sind die Getreidearten ausgestellt mit den Produkten, zu denen sie verarbeitet werden: Mehl, Graupen, Gries, Schrot, Kleie und Flocken. Auch einige Mahlsteine sind zu sehen. Einer ist aus Basalt, der als Reibsteinunterlage im 6. Jahrhundert vor Christus verwendet wurde. Mittelpunkt des alten „Tante Emmaladens“ ist der Schrank mit den vielen Fächern, in denen Nahrungsmittel und Gewürze lose aufbewahrt wurden. Für Kinder waren die Bonbongläser wichtig, die auf dem Verkaufstisch standen. Auch Senf, Essig und Sauerkohl waren nicht fertig abgepackt.

Tongeschirr

Im Obergeschoss ist zunächst die Sammlung des Tongeschirrs untergebracht, das in Sommersdorf und Sommerschenburg hergestellt wurde. Die meisten Ausstellungsstücke stammen aus der Zeit von 1890–1945. Die ersten Töpfereien wurden im 18. Jahrhundert von zugewanderten Töpfern aus Duingen gegründet. Von der einzigen, noch arbeitenden Töpferei Lohse, haben wir einige Stücke aus der heutigen Produktion. Neben der Einordnung nach dem Verwendungszweck konnten viele Stücke den einzelnen Produktionsstätten zugeordnet werden.

Hausrat und Wohnungseinrichtungen

Dieser Ausstellungsteil beginnt mit Gerät, das nach dem Krieg 1945 bedeutend war für die Lebensqualität dieser Zeit. Selbstgefertigt sind: Schnapsbrennanlage, Ölmühle, Tabakschneider, Rübensaftpresse, Schuhe usw. Die Wohnungseinrichtungen waren von 1925–1950 üblich. Sie zeigen eine typische Küche, Stube, Schlafkammer. Zur Küche gehört das Inventar, das zum Hausschlachten benötigt wurde. Es sind heute Dokumente der Vergangenheit. Altes Spielzeug und eine schöne Zinnfigurensammlung beenden den Rundgang-Ortsgeschichte:

Die Einheitsgemeinde Büddenstedt besteht aus den vier Dörfern: Büddenstedt, Offleben, Reinsdorf und Hohnsleben. Volkstümlich werden sie auch „Kohledörfer“ genannt, weil sie stark durch die Braunkohlegewinnung und -Verarbeitung geprägt wurden. Die Struktur der Dörfer, wie auch der Landschaft änderte sich. Diese ehemaligen Bauerndörfer verloren die meisten Höfe, weil die Ackerflächen für die Tagebaue benötigt wurden. Bergarbeitersiedlungen änderten zudem den Charakter der Dörfer. Anstelle von Wiesen, Weiden und Feldern gibt es heute auch Wasserflächen und Gehölze in einer rekultivierten Landschaft, mit vielen Wanderwegen. Die frühesten Urkunden aus dem 9. Jahrhundert betreffen Hohnsleben und Offleben und stammen vom Kloster Corvey.

Anschrift

Heimatmuseum Büddenstedt e.V.
Rathausplatz 1
38372 Büddenstedt

Telefon: 05352 96800

Öffnungszeiten

Das Museum ist sonntags von 10:00–11:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.