Siegfried Pause

Siegfried-Erdmann Pause[1][2] (* 12. Juli 1935 in Dyhernfurth (Niederschlesien)[3]; † 4. Oktober 2025 in Schöningen) war ein ehemaliger deutscher Kommunalpolitiker (SPD), Rektor a. D. und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Schöningen.
Leben
Pause wurde am 12. Juli 1935 im niederschlesischen Dyhernfurth geboren[3]. Er begann seine berufliche Laufbahn als Lehrer in Süpplingen[3]. Von 1985 bis 1999 war Pause Vorsitzender des MTV Schöningen, zu dessen Ehrenvorsitzenden er später ernannt wurde. Von 1970 bis 2000 war er Rektor der Eichendorffschule Schöningen[4]. Im August 2006 wurde Pause mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet[2].
Pause verstarb am 4. Oktober 2025 in Schöningen und wurde nach einer Trauerfeier in der St.-Vincenz-Kirche am 24. Oktober im engsten Familienkreis beigesetzt.
Politik
Pause trat 1969 in die SPD ein. Er war von 1972 bis 1974 Mitglied im Rat der ehemaligen Gemeinde Hoiersdorf und nach der niedersächsischen Gebietsreform von 1974 bis 1981 Mitglied im Ortsrat Hoiersdorf. Parallel dazu gehörte er von 1974 bis 2016 dem Rat der Stadt Schöningen an, wobei er dort über viele Jahre den Vorsitz innehatte. Darüber hinaus war er in verschiedenen Ratsausschüssen tätig, darunter dem Jugendausschuss, dem Kulturausschuss, dem Haushaltsausschuss, dem Sportausschuss sowie dem Verwaltungsausschuss.[3][5]
Von 1986 bis 1988 bekleidete Pause das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters von Schöningen. 1988 wurde er zum dritten Bürgermeister der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg gewählt und übte dieses Amt bis 2001 aus. Nach der Einführung eines hauptamtlichen Verwaltungschefs war er von 2001 bis 2016 Ratsvorsitzender. In dieser Funktion galt Pause als redegewandt und verstand es, die Zuhörenden für die behandelten Themen zu sensibilisieren.[3][5]
Eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erlangte Pause bei den alljährlichen SPD-Veranstaltungen zum Aschermittwoch im Palas des Schöninger Schlosses, bekannt als mittelalterliche Gastereyen („Hallerkuchenessen“). Dort trat er über Jahrzehnte hinweg mit gereimten, satirischen und humorvollen Beiträgen auf. Im Jahr 2019 wurde er bei dieser Veranstaltung mit minutenlangen stehenden Ovationen verabschiedet – ein bislang einmaliger Vorgang im Rahmen dieser Tradition.[3]
Seinen Rückzug aus der aktiven Kommunalpolitik hatte Pause bereits zweieinhalb Jahre zuvor vollzogen. In seiner letzten Ratssitzung als SPD-Abgeordneter wurde er auf Antrag des damaligen Bürgermeisters Henry Bäsecke zum Ehrenbürgermeister ernannt. Nachdem er bei den Kommunalwahlen 2016 nicht erneut kandidierte, folgte im Rahmen des Jahresempfangs der Stadt Schöningen im März 2017 seine Ernennung zum Ehrenbürger.[3]
Auszeichnungen
- 2006: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[6]
- Ehrenvorsitzender des MTV Schöningen[6]
- 2016: Ehrenbürgermeister der Stadt Schöningen[3]
- 2017: Ehrenbürger der Stadt Schöningen[4]
Einzelnachweise
- ↑ E-Mail vom Enkel Rasmus-Erdmann Pause (12. Juli 2025)
- ↑ a b WikiProjekt Bundesverdienstkreuz/2006/August. In: Wikipedia. 7. Januar 2014, abgerufen am 14. Juli 2025.
- ↑ a b c d e f g h Katja Weber-Diedrich: Ausgezeichneter Redner wird 90 – Das Schöninger Urgestein Siegfried Pause wurde am 12. Juli 1935 geboren. In: Helmstedter Sonntag. 13. Juli 2025, S. 8.
- ↑ a b Norbert Rogoll: Hohe Auszeichnung für herausragende Lebensleistung. In: Braunschweiger Zeitung. 23. März 2017, abgerufen am 14. Juli 2025.
- ↑ a b Nachruf – Die Stadt Schöningen trauert um Ehrenbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Schöningen – Siegfried E. Pause. In: Helmstedter Sonntag. 12. Oktober 2025, S. 7.
- ↑ a b MTV Schöningen: Ehrenvorsitzende, Ehrenmitglieder und Träger des Bundesverdienstkreuzes
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Pause, Siegfried-Erdmann |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) |
| GEBURTSDATUM | 12. Juli 1935 |
| GEBURTSORT | Dyhernfurth (Niederschlesien) |
| STERBEDATUM | 4. Oktober 2025 |
| STERBEORT | Schöningen |