Gesundbrunnen
Der Gesundbrunnen ist das einzige noch erhaltene Gebäude des ursprünglichen Kurbetriebes in Bad Helmstedt, einem Stadtteil von Helmstedt. Das ehemalige Hotel wurde bis heute mehrfach umgebaut. Heutzutage stehen dort Mietwohnungen zur Verfügung.
Geschichte
Bis in das 18. Jahrhundert haben im Brunnental, das dem Kloster Marienberg gehörte, zwei Mühlen gelegen: Die „Obere Holzmühle“ (heute Café Clarabad) und die „untere Holzmühle“ an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Talsohle wurde landwirtschaftlich genutzt. Eine neue Zeit brach an, als 1751 der Medizin-Professor Johann Gottlob Krüger eine Mineralquelle entdeckte, die sich als heilkräftig herausstellte. Die schwefel- und kohlesauren Quellen eigneten sich zu Trink- und Badekuren, empfohlen bei Gicht, Rheumatismus, Lähmungen, Wassersucht, Gallenkoliken und Hausausschlägen. Auf Veranlassung von Herzog Carl I. wurde die Quelle 1755 gefasst und nach ihm „Carlsquelle“ genannt. Die Anfänge des Badebetriebes waren bescheiden: Ein einfaches Badehaus, Holzbuden für die Restauration und noch keine Übernachtungsmöglichkeiten. Erst 1795, nachdem der Brunnen in Privatbesitz übergegangen war, wurde ein großes Bade- und Gästehaus erstellt und bald ein weiteres Logierhaus eingerichtet. 1815 kam noch ein Theater hinzu. Mit dem 1840 erbauten Wilhelmskursaal war die bauliche Entwicklung zunächst abgeschlossen. Die Baulichkeiten lagen oberhalb der Quelle, die in der Wiese unterhalb des ehemaligen Hotels „Gesundbrunnen“ lag. Das Theater wurde 1924-1927 durch einen massiven Neubau ersetzt. Schon 1872 wurde der Wilhelmskursaal wieder abgebrochen. Die Erwartungen der Besitzer und Pächter, die mit Spielbetrieb und allerlei Veranstaltungen die Anlage rentabel machen wollten, hatten sich nicht erfüllt. In den 1870er Jahren setzte noch mal eine rege Bautätigkeit ein, als eine Reihe kleiner Sommervillen westlich des Gesundbrunnens durch Braunschweiger Kaufleute erbaut wurden.