St. Christophorus (Helmstedt)

Die Sankt-Christophorus-Kirche in Helmstedt ist eine protestantische Kirche, die ursprünglich als Autobahnkirche errichtet wurde. Hier befindet sich auch der Kindergarten St. Christophorus. Die Gemeinde der Christophoruskirche gehört zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

St. Christophorus

St.-Christophorus-Kirche (2010)

Basisdaten
Konfession evangelisch-lutherisch
Ort Helmstedt, Deutschland
Landeskirche Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Baugeschichte
Baubeginn 6. Mai 1969
Baubeschreibung
Einweihung 2. April 1972
Widmung Christophorus
Baustil Moderne
Koordinaten falscher Wert ›building‹ in type-Parameter 52° 13′ 38″ N, 11° 1′ 48″ O52.22735611.029901Koordinaten: falscher Wert ›building‹ in type-Parameter 52° 13′ 38″ N, 11° 1′ 48″ O

Geschichte

Der Helmstedter Pastor Helmut Scheide hatte die Idee, eine Autobahnkirche nahe der A2 in Helmstedt zu erbauen. Am 6. Mai 1969 begann der Bau der Kirche; am Palmsonntag 1972 wurde sie dem Heiligen Christophorus geweiht. Pastor Scheide konnte die Weihe nicht miterleben, er verstarb am 12. März 1971.

Die Vakanzverwaltung übernahm Pastor Rudolf Kleinert. Am 11. Juli 1971 wurde Pastor Wolfgang Büscher in sein neues Amt als Pfarrer der St. Christophorus-Gemeinde eingeführt: dies war gleichzeitig der erste Gottesdienst im Rohbau der Kirche. Am 20. August 1994 trat Pastor Christoph Brinckmeier seinen Dienst an, bis 2003 Pfarrerin Birgit Rengel übernahm.

Architektur

Die für den Anfang der 1970er Jahre typische Betonbauweise charakterisiert nicht nur die Kirche, sondern auch die dazugehörigen Bauten wie Gemeindezentrum, Pfarrhaus und Kindergarten.

2005 begann der Bau des Glockenturmes, der aus Geldmangel bei der Gründung der Kirche nicht ausgeführt werden konnte. Durch eine über 30-jährige Spendensammlung wurden die Mittel zusammengetragen, so dass am 9. September 2006 die Glockenweihe stattfand.

Der Fußboden aus Schieferplatten korrespondiert hervorragend mit den grauen Betonwänden, was der Kirche zusammen mit den Holzvertäfelungen eine ursprüngliche Atmosphäre verleiht. Zu nennen sind außerdem die geschwungene himmelanstrebende Decke der Kirche und die Bronzereliefs von Fritz Fleer an der Stirnwand.

Die Fenster der Kirche enthalten Darstellungen des heiligen Christophorus mit dem Jesuskind auf der Schulter, die durch ihre Heiterkeit Optimismus und Lebensfreude transportieren, die die Nüchternheit der Kirche konterkarieren. Außerdem ist eine Darstellung des heiligen Liudger zu sehen, der das ebenfalls in Helmstedt beheimatete Kloster St. Ludgeri gegründet hat. Am Rande des Kirchengeländes liegt die Quelle, aus der das Taufwasser für St. Ludgeri noch bis ins 20. Jahrhundert hinein geholt wurde.

Der Glockenturm

Obwohl Ende der 1960er Jahre finanziell noch besser ausgestattet, fehlten der Landeskirche die Mittel für einen kompletten Bau mit Glockenturm. Die Kirchgemeinde fasste daraufhin den Entschluss, die Mittel zu einem großen Teil selbst aufzubringen. Diese Eigeninitiative sollte die Landeskirche zu einem Zuschuss veranlassen. In einer mehr als 30 Jahre andauernden Sammlungsaktion kam so ein Betrag von mehr als 100.000 Euro zusammen, was im Jahre 2004 dazu führte, dass die Finanzierung stand.

Für viele ältere Gemeindemitglieder, die über so viele Jahre für ihren Glockenturm gearbeitet hatten, war es ein besonderes Erlebnis, als 2006 endlich die vier Glocken von St. Christophorus erklangen.

Kindergarten St. Christophorus

Die ersten 75 Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren konnten im April 1972 untergebracht werden. 1984 übernahm Almut Curland (heute Bruns) die Leitung des Kindergartens und sah sich schnell mit dem Problem konfrontiert, dass es zu dieser Zeit nicht mehr genügend Ganztagskinder gab. So wurde im August 1984 die Arbeit reduziert und aus dem Ganztags- wurde ein Halbtagskindergarten. Während des Erziehungsurlaubs von Frau Bruns übernahm Susanne Skarupa 1988 die Leitungsaufgaben des Kindergartens. 1992 kehrte Frau Bruns in den Dienst zurück. Durch Zuschüsse von der Landeskirche, Spenden von Kindergarteneltern, Gemeindemitgliedern und Handwerksbetrieben konnte im November 1996 ein neuer Fußweg angelegt, der erweiterte Spielplatz hinter dem Ludgerikreuz neu eingezäunt und mit Hilfe einer Elterninitiative in Eigenarbeit mit einer neuen Hecke bepflanzt werden. 2010 wurde bekannt, dass die Stadt etwa 200.000 Euro für die energetische Sanierung des Kindergartens ausgeben will. Die evangelische Kirchengemeinde wird sich mit einem Eigenanteil aus Rücklagen von 24.000 Euro an der Gesamtmaßnahme von der Erneuerung des Daches über die Dämmung der Außenwände bis hin zu neuen Fenstern beteiligen.

Siehe auch

Weblinks