St. Johannis (Süpplingenburg)

aus Helmstedt-Wiki, der freien Enzyklopädie über den Landkreis Helmstedt
Zur Navigation springen Zur Suche springen

St. Johannis

St. Johannis (2012)

St. Johannis (2012)

Basisdaten
Konfession evangelisch-lutherisch
Ort 38376 Süpplingenburg, Deutschland
Landeskirche Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Baubeschreibung
Bautyp Basilika
Koordinaten 52° 15′ 2,6″ N, 10° 54′ 16,9″ OKoordinaten: 52° 15′ 2,6″ N, 10° 54′ 16,9″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehltEvangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Widmung oder Patrozinium fehlt

St. Johannis ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Süpplingenburg im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Die evangelisch-lutherische Kirche gehört zur Kirchengemeinde Süpplingen–Süpplingenburg im Pfarrverband Königslutter der Propstei Königslutter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Geschichte

Die Burg Süpplingenburg war im 11. Jahrhundert im Besitz des Grafen Gebhard von Haldensleben. Sein Sohn Lothar III. legte 1130 den Grundstein der Stiftskirche St. Johannis, die 1140 vollendet wurde. Von der ursprünglich flachgedeckten Stiftskirche blieben die Ostteile erhalten. Die ehemalige Stiftskirche besaß im 12. Jahrhundert ein repräsentatives Westwerk, das sie als herrschaftliches Bauwerk auswies. Es wurde bereits im Mittelalter wieder abgebrochen. Bei archäologischen Untersuchungen durch Konrad Hecht in den Jahren 1966 bis 1968 im näheren Umfeld der Kirche wurden die Fundamente des einstigen Westwerks freigelegt. 2003 entstand das evangelische Ordenshaus St. Johannes zu Süpplingenburg, das 2008 zur Komturei erhoben wurde. Die Komturei wurde 2009 in den Dachverband aufgenommen.[1]

Beschreibung

Die Kirche ist als dreischiffige Pfeilerbasilika aus Buntsandsteinmauerwerk ausgeführt und weist einen kreuzförmigen Grundriss mit Querhaus und geradem Chorschluss auf. Das Bauwerk ist mit Satteldächern in Ziegelpfannendeckung überdacht. Über der Vierung erhebt sich ein polygonaler Dachreiter mit Laterne. Das Querhaus verfügt über Nebenapsiden, während das dreijochige Langhaus in einem gebundenen System gewölbt ist.

Das ursprüngliche Westwerk wurde bereits im Mittelalter abgebrochen. Im Langhaus sind noch Reste einer Krypta aus dem späten 12. Jahrhundert erhalten. Die Fassaden sind durch Konsolen mit Blatt- und Maskenmotiven gegliedert, die sich am nördlichen Querhausarm am besten erhalten haben. Der obere Bogenfries wurde nach der Erhöhung der Außenmauern versetzt und steht dadurch ohne Bezug zu den darunterliegenden Säulenvorlagen. Anhand der Konsolen an den Langseiten lässt sich die ursprüngliche Höhe des Chors rekonstruieren.

Ende des 12. Jahrhunderts wurde ein Kreuzgratgewölbe über kräftig profilierten Konsolen eingezogen, was eine Anhebung der Außenmauern erforderlich machte. Die paarweise Anordnung der Obergadenfenster mit einer Mittellisene verweist auf einen braunschweigischen Einfluss und deutet auf eine Anpassung der Wölbung an diesen Stil hin. Die heutige Außengestalt des Bauwerks geht im Wesentlichen auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück.

Das Nordportal des Seitenschiffs wird von zwei romanischen Säulen flankiert, die um 1170 datiert werden. Das südliche Seitenschiff wurde bei einer Restaurierung in den Jahren 1878 bis 1883 unter Verwendung älterer Bauteile vollständig neu errichtet. Auch das Kircheninnere wurde durch diese Umbauten maßgeblich geprägt, wobei einzelne Architekturelemente auf das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts zurückgehen.

Das Langhaus ist durch einen Wechsel von Pfeilern und Säulen gegliedert und wird von spitzbogigen Arkaden sowie einem Kreuzrippengewölbe überspannt. In der Vierung und im südlichen Querarm finden sich ornamentale Rippenfiguren, die sich an rheinischen beziehungsweise westfälischen Vorbildern orientieren. In den Seitenschiffen sind vermutlich noch Kreuzgratgewölbe aus dem 12. Jahrhundert erhalten.

Die historistische Ausmalung der Kirche entstand in den Jahren 1878 bis 1883 nach Entwürfen von Adolf Quensen. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Taufstein aus dem Jahr 1583 sowie ein Epitaph für den Johanniterkomtur Christoph von Berdow, datiert auf 1574.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1264–1265.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise