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Lappwaldsee

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Lappwaldsee
Lappwaldsee an der Stadtgrenze zu Helmstedt (2011)
Geographische Lage Zwischen Helmstedt und Harbke, Landkreis Helmstedt, Niedersachsen
Ufernaher Ort Helmstedt
Daten
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.Vorlage:CoordinateNO/Kat
Fläche ca. 200 ha (2015)dep1
Länge 4,6 km (Endzustand)dep1
Breite 1,7 km (Endzustand)dep1
Volumen 122 Mio. m³ (Endzustand)dep1
Maximale Tiefe 70 m (Endzustand)
Mittlere Tiefe 16 m (Endzustand)

Besonderheiten

Freizeitsee, im Entstehen begriffen; geflutetes Restloch eines ehemaligen Braunkohletagebaus

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Der Lappwaldsee (früherer Projektname Helmstedt-Harbke-See, gelegentlich auch als Helmstedt-See bezeichnet) ist ein Seeprojekt. Es liegt zu einem Teil bei Helmstedt im Landkreis Helmstedt und zum anderen Teil bei Harbke in Sachsen-Anhalt an der ehemaligen historischen innerdeutschen Staatsgrenze der damaligen DDR.

Beschreibung

Dort, wo sich die ehemals von den Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken betriebenen Braunkohle-Tagebauen Helmstedt und Wulfersdorf befanden, entsteht gegenwärtig in der Region ein länderübergreifendes Bade- und Freizeitgewässer. Das Seeprojekt ist für die strukturschwache Region von sehr großer Bedeutung. Nach kompletter Auskohlung des Areals läuft das Restloch nach und nach mit Wasser voll. Da aufgrund der relativ hohen Geländelage dieses Reviers kaum Oberflächenwasser zur Verfügung steht, wird die Füllung mit Grundwasser noch viele Jahrzehnte dauern (erste Schätzung bis 2080, neuere Prognose einschließlich einer Fremdflutung bis 2030).[1] Das vorläufige Nutzungskonzept sieht vor, vier Bereiche verträglich zu kombinieren: Baden, Wassersport und Trendsportarten, Angeln und Naturschutz; dazu wird jede Nutzung ihre eigene räumliche Zuordnung erhalten. Ziel ist eine stufenweise Zwischennutzung, erster Schritt wird die Anlage eines rund 16 km langen Wander- und Radwanderwegenetzes mit Aussichtspunkten um den langsam wachsenden See herum sein.

Für 2014 war eine länderübergreifende Landesgartenschau im Bereich des Sees in Vorplanung.[2] Die Pläne zerschlugen sich jedoch.

Im Gebiet des ehemaligen Tagebaues befand sich die Ortschaft Wulfersdorf, die wie andere Orte im Helmstedter Revier für den Tagebau abgerissen wurde.

Namensgebung

Zunächst setzte sich im Volksmund und in der Presse der Name „Helmstedt-Harbke-See“ durch. Dennoch stand bis zum 29. August 2011 kein Name fest und war bis dahin die Bezeichnung des Projektes selbst. Zu diesem Zeitpunkt schlugen eine Jury und der Helmstedter Wirtschaftsausschuss nach Sichtung auch von der Bevölkerung eingegangenen Namensvorschlägen vor, den Tagebau Lappwaldsee zu benennen. Dem stimmte der Helmstedter Rat in seiner Sitzung am 29. September 2011 zu. Die Gemeinde Harbke, auch auf ihrem Gebiet befindet sich das Gewässer, hat auch zugestimmt. Zusätzlich forderte Michael Gehrke (SPD), es solle geprüft werden, ob es nicht möglich sei, die Kreisstadt Helmstedt in Helmstedt am See umzubenennen. Auch die anderen Tagebauseen sollen Namen von Höhenzügen und Wäldern tragen. Über Elmsee für den Tagebau Schöningen und Eitzsee für den Tagebau Treue müssen die jeweiligen Gemeinden jedoch noch abstimmen.

Entstehung

Der See entsteht aus den ehemaligen Braunkohle-Tagebauen Helmstedt und Wulfersdorf und ist aktuell noch nicht für das Baden freigegeben. Der Grund liegt in der Entwicklung des pH-Wertes. Dieser muss einen Wert von ca. pH-Wert 7 erreichen, damit es für den Menschen unschädlich ist. Laut Planungsverband Lappwaldsee beträgt der PH-Wert aktuell etwa 4[3]. Der See wird mit einer Wassermenge von rund 122 Mio. m³ gefüllt sein. Dies sollte ausreichen, um den See für touristischen Aktivitäten nutzen zu können.

  • Länge: ca. 4,0 km
  • Breite: ca. 1,5 km
  • Tiefste Stelle: ca. 70 m
  • Uferlänge: ca. 11 km
  • Wasserfläche: ca. 4 bis 5 km² (abhängig nach Höhe des Endwasserspiegels)
  • Wassermenge: ca. 122 Mio. m³
Panoramabild des Lappwaldsees, Blick vom Nordwestufer nach Norden bis Südosten, Mai 2010

Wasserstände

Der endgültige Wasserspiegel wird voraussichtlich zwischen 2032 und 2034 erreicht werden und liegt dann laut einer Hochrechnung bei 103,5 m ü. NHN. Eine Infotafel mit den geplanten und vorausberechneten Wasserständen ist im Jahr 2007 am nördlichsten Teil des Tagebausees an dem nach dem zuständigen Bergbauleiter Peter Mutzbauer sogenannten Petersberg montiert worden. Diese Plattform wurde von der E.ON Kraftwerke GmbH, der damaligen Eigentümerin, angelegt. Ende 2011 wurde eine Wasserpegelanzeige am Hintereingang des Rathauses auf dem Holzberg vorgestellt. Über die Jahre kann dort der Anstieg des Wasserstandes verfolgt werden. Zusätzliche Infos zum See und der Hinweis auf aktuelle Termine am Lappwaldsee ergänzen das Angebot in dem Schaukasten am Haupteingang des Rathauses. Am Büddenstedter Weg wurde eine ähnliche Informationstafel aufgestellt.

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Jahr Pegel
2004 044,01 m ü. NHN (13.1.2004)
2005 0
2006 0
2007 055 m ü. NHN
2008 057,65 m ü. NHN (11.5.2008)
2009 059,33 m ü. NHN (3.3.2009)
2010 061 m ü. NHN
2011 064 m ü. NHN
2011 065,37 m ü. NHN (29.6.2011)
2012 067 m ü. NHN
2012 068,05 m ü. NHN (27.9.2012)
2013 070 m ü. NHN
2014 072 m ü. NHN (10.6.2014)
2014 072,65 m ü. NHN (22.9.2014)
2015 073,47 m ü. NHN (19.3.2014)
2015 073,87 m ü. NHN (17.6.2015)
2016 075,22 m ü. NHN (17.3.2016)
2016 075,94 m ü. NHN (19.9.2016)
2017 0
2018 0
2019 080 m ü. NHN
2020 0
2021 0
2022 0
2023 0
2024 088,18 m ü. NHN (27.2.2024)
2024 088,50 m ü. NHN (7.5.2024)
2025 0
2026 0
2027 0
2028 0
2029 0
2030 0
2031 0
2032 103,5 m ü. NHN (Prognose)

Grillhütte am Petersberg

Seit Mai 2015 entstand am See-Informationspunkt „Am Petersberg“ eine Grillhütte. Finanziert wurde die rund €25.000,— teure Grillhütte von der Stadt Helmstedt sowie durch Zuwendungen der Bürgerstiftung Ostfalen und der Braunschweigischen Landessparkasse. Interessierte können den öffentlichen Grillplatz am Lappwaldsee nach der Fertigstellung gegen Zahlung einer Benutzungsgebühr von €15,— sowie Hinterlegung einer Kaution von €30,— für den Schlüssel des Grillrostes nutzen.[4]

Flözerfest

Am 29. Mai 2022 fand erstmalig ein Flözerfest im Bereich des ehemaligen Grenzkohlepfeilers am Seeufer in Harbke (Sachsen-Anhalt) statt. Letztmalig war es zu diesem Zeitpunkt möglich, eine Veranstaltung an dieser Stelle auszurichten. Denn durch den Wasseranstieg wird bald der komplette Grenzkohlepfeiler überflutet. In absehbarer Zeit werden sich die beiden Seeflächen, die in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten entstanden sind, zum Lappwaldsee vereinigen. Am Ufer des Lappwaldsees – einem normalerweise nicht zugänglichen Bereich – erwartete die Festbesucher eine bunte Palette an Angeboten und Aktionen. Das Programm spiegelte die einzigartige deutsch-deutsche Geschichte des Tagebaus wider und weckte Vorfreude auf die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten am Grünen Band. Dazu zählten Bootsfahrten der DLRG, außergewöhnliche Ausblicke auf den See, Pferdekutschfahrten am Wasser, Gespräche mit See-Gästeführern und Erläuterungen zur Rekultivierung des ehemaligen Tagebauareals. Auf die Kinder warteten Mitmachangebote. An diversen Ständen gab es zum Thema passende Getränke und Kleinigkeiten zum Essen wie beispielsweise Fischbrötchen. Im Anschluss an das Fest im ehemaligen Tagebau wurde im Kulturhaus Harbke der Film „Zwischen uns … war mal eine Grenze“ zum zweiten Mal gezeigt.[5]

Am 25. Mai 2024 fand das zweite Flözerfest statt[6]. Tausende Menschen tummelten sich im Laufe des Tages bei schönstem, fast zu heißen Wetter auf den beiden Wiesen, auf denen zahlreiche Vereine, Firmen und Institutionene ihre Zelte aufgebaut hatten[7].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. <templatestyles src="Webarchiv/styles.css" />Website der Stadt Helmstedt (Memento des <templatestyles src="Vorlage:IconExternal/styles.css" />Originals vom 13. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-helmstedt.de, abgerufen am 5. August 2012.
  2. <templatestyles src="Webarchiv/styles.css" />Machbarkeitsstudie länderübergreifende Landesgartenschau 2014 (Memento des <templatestyles src="Vorlage:IconExternal/styles.css" />Originals vom 4. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-helmstedt.de
  3. Planungsverband Lappwaldsee: Wasserqualität & Endwasserstand
  4. Stadt Helmstedt: Grillhütte Lappwaldsee „Am Petersberg“
  5. Planungsverband Lappwaldsee: Nachlese: Erstes FLÖZerfest am 29. Mai 2022
  6. Markus Brich: Autonome Züge: Helmstedts Flözerfest-Bahn ist Forschungsobjekt In: Braunschweiger Zeitung, 7. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024.
  7. Eva Nick, Michael Uhmeyer: Flözerfest: Tausende Menschen feiern am Lappwaldsee In: Braunschweiger Zeitung, 26. Mai 2024, abgerufen am 26. Mai 2024.