Kriegerdenkmal
Das Kriegerdenkmal befindet sich auf dem Albrechtsplatz in der Kreisstadt Helmstedt. Es wurde als Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg 1870/1871 errichtet.
Geschichte
Ursprünglich sollte mit dem Denkmal an den 100. Geburtstag von dem im Jahr 1888 verstorbenen Kaiser Wilhelm I. erinnert werden. Auch sollte die Figur ursprünglich auf dem Marktplatz stehen; diesem Vorhaben stimmten die Stadtverordneten jedoch nicht zu. Am 25. August 1897 begann schließlich die Aufstellung an dem noch namenlosen und später so benannten Albrechtsplatz. Am 2. September 1897 war es so stürmisch, dass der Wind die offizielle Enthüllung vorwegnahm und die Abdeckung bereits vorher wegwehte.
Im Laufe der Geschichte bestand zwei mal die Gefahr, dass das Denkmal verschwinden würde. Im Zweiten Weltkrieg sollte es der „Metallspende des deutschen Volkes“ zum Opfer fallen. Rechtzeitig stellt man jedoch fest, dass das Innere der Figur aus Gips bestand. Nach dem Krieg war es der britischen Besatzungsmacht zu militärisch – doch auch diesen Gedanken überlebte es.
Ende Oktober 2013 wurde dem Soldaten die rechte Hand samt Säbel gestohlen, die knapp zwei Wochen später von einem Bürger auf der Memelstraße gefunden und bei der Polizei abgegeben wurde. Von dort hat die Stadtverwaltung sie abgeholt. Für eine Restauration durch eine Firma nahe Dresden wurde das Denkmal am 13. März 2014 vom Sockel genommen. Am 4. Juni 2015 kehrte das Kriegerdenkmal auf seinen Platz zurück. Die Restaurationskosten von 30.000 Euro übernahm die Stadt Helmstedt.
Beschaffenheit und Elemente
Das Kriegerdenkmal, das von dem Bildhauer Heitmann aus Hannover geschaffen wurde, hat eine Gesamthöhe von 8,20 m. Die Kriegerfigur hat bis zur Oberkante des Helmes eine Höhe von 2,80 m, bis zur Fahnenstangenspitze sind es 5,10 m. Als Modell für die Figur fungierte ein Feldwebel namens Jäger aus Braunschweig. Da Erz zu teuer war, wurde für die Herstellung Gips verwendet. Die Figur wurde mit einer etwa 3-4 mm starken Kupferschicht überzogen und im Inneren mit einem Eisengerüst ausgestattet. Es handelt sich somit um eine Galvano-Plastik. Laut einer angebrachten Plakette, wurde die Plastik von der „Galvano PL: Kunstanstalt Geislingen ST“ angefertigt.
Am Podest sind die Namen der Ort zu lesen an deren Schlachten die Soldaten des Herzogtums Braunschweig teilgenommen hatten und die für immer in Erinnerung bleiben sollten. Im Einzelnen sind dies: Spichern, Mars, la Tour, St. Privat, Metz, Nosseville, Neuville au Bois, Gravant, Beaugency, Vendame, Le Mans und Laval. Auf der linken Seite stehen die Namen der sieben Helmstedter, die nicht wieder zurückkehrten. Die Rückseite des Podests hat die Aufschrift: „Den Gefallenen zum ehrenden Gedächtnis, den Lebenden zur Nacheiferung.“ Seit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ist die Vorderseite leer. Hier befand sich früher das Medaillonbild Kaiser Wilhelms I., umrahmt von je einem Lorbeer- und Eichenkranz.
Trivia
Von den für die Auf- und Herstellung des Kriegerdenkmals veranschlagten 10.000 Mark fehlten am Ende noch 3.000 Mark, die der Konsul Johannes Dieckmann zur Verfügung stellte.
Literatur
- Hans-Ehrhard Müller: Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt. 2. Auflage. 2004, S. 740–741.