Helmstedts digitales Gedächtnis: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Helmstedter hatte in die Wikipedia einen Text über seinen Arbeitgeber, [[Sport-Thieme]] in [[Grasleben]], gesetzt. „Doch er hat es nicht geschafft zu überleben | Der Helmstedter hatte in die Wikipedia einen Text über seinen Arbeitgeber, [[Sport-Thieme]] in [[Grasleben]], gesetzt. „Doch er hat es nicht geschafft zu überleben – er wurde wieder gelöscht, weil er die Relevanzkriterien nicht erfüllte“, erinnert sich Marhenke. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen, also gründete er im Juli 2007 mithilfe der kostenlosen Wikipedia-Software sein eigenes Internet-Lexikon, das [[Helmstedt-Wiki]]. | ||
Ein Artikel über die [[Helmstedter DJs ätt Work|DJs ätt Work]] | Ein Artikel über die [[Helmstedter DJs ätt Work|DJs ätt Work]] – ein Helmstedter Diskjockey-Team, dem Marhenke damals angehörte – sowie eine ständig wachsende Zahl von Artikeln über Helmstedter Straßen und ihre Geschichte bildeten den Grundstock des digitalen Lexikons. „Und als ich damit fertig war, dachte ich, dass ich eigentlich auch weitermachen könnte“, erzählt der hauptberufliche Mediengestalter. | ||
So ist das Helmstedt-Wiki bis heute auf knapp 1000 Artikel über Orte, Personen und Institutionen im Landkreis Helmstedt angewachsen. Der Haken daran: Bislang war Mirko Marhenke meistens der einzige Autor. Dabei leben Internet-Lexika wie das Helmstedt-Wiki vom Mitmach-Prinzip: Jeder Internetnutzer kann sein Wissen beisteuern. | So ist das Helmstedt-Wiki bis heute auf knapp 1000 Artikel über Orte, Personen und Institutionen im Landkreis Helmstedt angewachsen. Der Haken daran: Bislang war Mirko Marhenke meistens der einzige Autor. Dabei leben Internet-Lexika wie das Helmstedt-Wiki vom Mitmach-Prinzip: Jeder Internetnutzer kann sein Wissen beisteuern. | ||
„Die meisten Benutzer kommen vorbei, lesen, heben aber nicht den Finger, wenn sie etwas vermissen oder Fehler entdecken", berichtet Marhenke. Er würde sich aber sehr über Ko-Autoren freuen: „Alle dürfen, wenn sie denn wollen“, betont er. Relevanzkriterien wie in der großen Wikipedia gebe es im Helmstedt-Wiki nicht | „Die meisten Benutzer kommen vorbei, lesen, heben aber nicht den Finger, wenn sie etwas vermissen oder Fehler entdecken", berichtet Marhenke. Er würde sich aber sehr über Ko-Autoren freuen: „Alle dürfen, wenn sie denn wollen“, betont er. Relevanzkriterien wie in der großen Wikipedia gebe es im Helmstedt-Wiki nicht – so lange die Autoren Themen aus dem Landkreis behandeln und belegbare Quellen verwenden. Ehrensache auch, dass das Schreiben im Helmstedt-Wiki kostenlos ist. „Ich verdiene damit nicht einen Cent“, sagt Mirko Marhenke. | ||
Selbst mit Ko-Autoren würde Mirko Marhenke seinem Hobby aber treu bleiben. „Andere Leute lesen in ihrer Freizeit Bücher, ich schreibe halt | Selbst mit Ko-Autoren würde Mirko Marhenke seinem Hobby aber treu bleiben. „Andere Leute lesen in ihrer Freizeit Bücher, ich schreibe halt ein Wiki“, stellt er fest. Dabei schöpft er aus eigenen Erinnerungen oder denen von Freunden, aus Büchern über Helmstedts Geschichte oder aus Zeitungsartikeln. Wenn er zum Beispiel morgens etwas Passendes in der Zeitung liest, findet das sofort Eingang in das Lexikon. | ||
Dieses Hobby lässt ihn auch am Arbeitsplatz nicht los: Seit kurzem verfügt Sport-Thieme über ein internes Dokumentationssystem nach dem Wiki-Prinzip. „Dreimal dürfen sie raten, wer da der Webmaster ist“, sagt Mirko Marhenke und lacht. | Dieses Hobby lässt ihn auch am Arbeitsplatz nicht los: Seit kurzem verfügt Sport-Thieme über ein internes Dokumentationssystem nach dem Wiki-Prinzip. „Dreimal dürfen sie raten, wer da der Webmaster ist“, sagt Mirko Marhenke und lacht. |
Aktuelle Version vom 2. Februar 2020, 13:49 Uhr
Helmstedts digitales Gedächtnis
Der Landkreis hat sein eigenes Internet-Lexikon – Der Gründer des Helmstedt-Wikis sucht nach Ko-Autoren
Von Fabian Wachsmuth
HELMSTEDT. Am Anfang so mancher Erfindung steht ein frustrierendes Erlebnis. Bei Mirko Marhenke, Gründer des Helmstedt-Wikis, war das ein gelöschter Artikel im Internet-Lexikon Wikipedia.
Der Helmstedter hatte in die Wikipedia einen Text über seinen Arbeitgeber, Sport-Thieme in Grasleben, gesetzt. „Doch er hat es nicht geschafft zu überleben – er wurde wieder gelöscht, weil er die Relevanzkriterien nicht erfüllte“, erinnert sich Marhenke. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen, also gründete er im Juli 2007 mithilfe der kostenlosen Wikipedia-Software sein eigenes Internet-Lexikon, das Helmstedt-Wiki.
Ein Artikel über die DJs ätt Work – ein Helmstedter Diskjockey-Team, dem Marhenke damals angehörte – sowie eine ständig wachsende Zahl von Artikeln über Helmstedter Straßen und ihre Geschichte bildeten den Grundstock des digitalen Lexikons. „Und als ich damit fertig war, dachte ich, dass ich eigentlich auch weitermachen könnte“, erzählt der hauptberufliche Mediengestalter.
So ist das Helmstedt-Wiki bis heute auf knapp 1000 Artikel über Orte, Personen und Institutionen im Landkreis Helmstedt angewachsen. Der Haken daran: Bislang war Mirko Marhenke meistens der einzige Autor. Dabei leben Internet-Lexika wie das Helmstedt-Wiki vom Mitmach-Prinzip: Jeder Internetnutzer kann sein Wissen beisteuern.
„Die meisten Benutzer kommen vorbei, lesen, heben aber nicht den Finger, wenn sie etwas vermissen oder Fehler entdecken", berichtet Marhenke. Er würde sich aber sehr über Ko-Autoren freuen: „Alle dürfen, wenn sie denn wollen“, betont er. Relevanzkriterien wie in der großen Wikipedia gebe es im Helmstedt-Wiki nicht – so lange die Autoren Themen aus dem Landkreis behandeln und belegbare Quellen verwenden. Ehrensache auch, dass das Schreiben im Helmstedt-Wiki kostenlos ist. „Ich verdiene damit nicht einen Cent“, sagt Mirko Marhenke.
Selbst mit Ko-Autoren würde Mirko Marhenke seinem Hobby aber treu bleiben. „Andere Leute lesen in ihrer Freizeit Bücher, ich schreibe halt ein Wiki“, stellt er fest. Dabei schöpft er aus eigenen Erinnerungen oder denen von Freunden, aus Büchern über Helmstedts Geschichte oder aus Zeitungsartikeln. Wenn er zum Beispiel morgens etwas Passendes in der Zeitung liest, findet das sofort Eingang in das Lexikon.
Dieses Hobby lässt ihn auch am Arbeitsplatz nicht los: Seit kurzem verfügt Sport-Thieme über ein internes Dokumentationssystem nach dem Wiki-Prinzip. „Dreimal dürfen sie raten, wer da der Webmaster ist“, sagt Mirko Marhenke und lacht.
Das Helmstedt-Wiki ist unter www.helmstedt-wiki.de zu finden.
(Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt: 30. April 2010, Helmstedt Lokales, Seite H03.)