25.512
Bearbeitungen
Admin (Diskussion | Beiträge) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: mini|Das bis zum Jahre [[2011 gebräuchliche Logo mit dem Kaiserdom Königslutter und der Kaiser-Lothar-Linde]] '''Duckstein''' ist eine Biermarke der Carlsberg A/S, bei der es sich um ein obergäriges Bier von rötlicher Farbe handelt. Von der Biersorte her ist es am ehesten in die Kategorie Altbier einzuordnen. Daneben gibt es unter dem Namen inzwischen auch di…) |
Admin (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
[[Datei:Lutterspring Quelle im Elm.jpg|mini|[[Lutterquelle]], mit dem Wasser der [[Lutter]] wurde das ''Ducksteiner'' ursprünglich in [[Königslutter]] gebraut]] | [[Datei:Lutterspring Quelle im Elm.jpg|mini|[[Lutterquelle]], mit dem Wasser der [[Lutter]] wurde das ''Ducksteiner'' ursprünglich in [[Königslutter]] gebraut]] | ||
Duckstein-Bier wurde seit dem 17. Jahrhundert<ref>{{Internetquelle | url=http://www.duckstein.de/braukunst/ | titel=Eigendarstellung der Firmenhistorie | zugriff=2015-04-28 | archiv-bot=2018-04-07 09:29:30 InternetArchiveBot | offline=ja }}</ref> in [[Königslutter am Elm]] von bis zu 73 berechtigten Brauhäusern in der Stadt als obergäriges Weizenbier gebraut. Das Bier war von gelblicher Farbe, schmeckte süßlich und soll gegen vielerlei Krankheiten gut gewesen sein. Zutaten waren Weizen, etwas Hopfen und das Wasser des Baches [[Lutter]], der mitten durch [[Königslutter]] fließt. Das harte Wasser der naheliegenden [[Lutterquelle]] am [[Elm]] eignete sich zum Brauen dieses Bieres besonders wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes (Calcium- und Hydrogencarbonat). Der Bach entspringt dem größtenteils aus Kalkgestein aufgebauten Höhenzug [[Elm]] und schied im Bachbett in jüngeren geologischen Zeiten Kalktuff (Travertin) ab. Das gesteinsähnliche Material wird auch als | Duckstein-Bier wurde seit dem 17. Jahrhundert<ref>{{Internetquelle | url=http://www.duckstein.de/braukunst/ | titel=Eigendarstellung der Firmenhistorie | zugriff=2015-04-28 | archiv-bot=2018-04-07 09:29:30 InternetArchiveBot | offline=ja }}</ref> in [[Königslutter am Elm]] von bis zu 73 berechtigten Brauhäusern in der Stadt als obergäriges Weizenbier gebraut. Das Bier war von gelblicher Farbe, schmeckte süßlich und soll gegen vielerlei Krankheiten gut gewesen sein. Zutaten waren Weizen, etwas Hopfen und das Wasser des Baches [[Lutter]], der mitten durch [[Königslutter]] fließt. Das harte Wasser der naheliegenden [[Lutterquelle]] am [[Elm]] eignete sich zum Brauen dieses Bieres besonders wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes (Calcium- und Hydrogencarbonat). Der Bach entspringt dem größtenteils aus Kalkgestein aufgebauten Höhenzug [[Elm]] und schied im Bachbett in jüngeren geologischen Zeiten Kalktuff (Travertin) ab. Das gesteinsähnliche Material wird auch als „Duckstein“ bezeichnet und gab der Biermarke den Namen.<ref>Friedrich A. Knost (Hrsg.): ''Braunschweig – schaffendes Land. Ein Buch vom niedersächsischen Verwaltungsbezirk Braunschweig'', Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg o. J., S. 125</ref> | ||
Das Duckstein-Bier war bereits im 17. Jahrhundert weit über [[Königslutter]] hinaus bekannt und stellte im 17. und 18. Jahrhundert ein Exportgut dar, das der Stadt eine Blütezeit bescherte. Dies wurde auch durch ihre Lage der Stadt an der Handelsstraße Braunschweig–Magdeburg (heutige [[Bundesstraße 1|B 1]]) begünstigt. Das Bier wurde nach Magdeburg, Halle, Leipzig, Berlin, Hamburg, Kassel und auch bis in die Niederlande in großen Mengen ausgeführt. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. schätzte es sehr und pflegte es in seinem Tabakskollegium zu trinken<ref>Eduard Vehse: ''Berliner Hof-Geschichten. Preußens Könige privat''. Düsseldorf, Köln: Eugen Diederichs Vlg. 1970 S. 71</ref>. Vom Kollegiumsmitglied Freiherr Jacob Paul von Gundling, seines Zeichens Hofrat für Zeitungs- und Geschichtsangelegenheiten, wurde das Bier protegiert. Von Gundling galt als profunder Bierkenner und war landesweit mit der Biergütekontrolle befasst, wobei er dem Ducksteiner besondere Güte attestierte. Der Geograph Johann Gottfried Gregorii alias Melissantes publizierte [[1744]] in einer Berufsbeschreibung des Bierbrauers ein Verzeichnis mit 35 der damals bekanntesten deutschen Biersorten, worunter sich auch das Duckstein aus [[Königslutter]] findet.<ref>Carsten Berndt: ''Melissantes – Ein Thüringer Polyhistor und seine Berufsbeschreibungen im 18. Jahrhundert; Leben und Wirken des Johann Gottfried Gregorii (1685–1770) als Beitrag zur Geschichte von Geographie, Kartographie, Genealogie, Psychologie, Pädagogik und Berufskunde in Deutschland; [Ein Thüringer Geograph und Universalgelehrter (1685–1770)]'', 3. Auflage, Rockstuhl, Bad Langensalza 2015, ISBN 978-3-86777-166-5, S. 287</ref> | Das Duckstein-Bier war bereits im 17. Jahrhundert weit über [[Königslutter]] hinaus bekannt und stellte im 17. und 18. Jahrhundert ein Exportgut dar, das der Stadt eine Blütezeit bescherte. Dies wurde auch durch ihre Lage der Stadt an der Handelsstraße Braunschweig–Magdeburg (heutige [[Bundesstraße 1|B 1]]) begünstigt. Das Bier wurde nach Magdeburg, Halle, Leipzig, Berlin, Hamburg, Kassel und auch bis in die Niederlande in großen Mengen ausgeführt. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. schätzte es sehr und pflegte es in seinem Tabakskollegium zu trinken<ref>Eduard Vehse: ''Berliner Hof-Geschichten. Preußens Könige privat''. Düsseldorf, Köln: Eugen Diederichs Vlg. 1970 S. 71</ref>. Vom Kollegiumsmitglied Freiherr Jacob Paul von Gundling, seines Zeichens Hofrat für Zeitungs- und Geschichtsangelegenheiten, wurde das Bier protegiert. Von Gundling galt als profunder Bierkenner und war landesweit mit der Biergütekontrolle befasst, wobei er dem Ducksteiner besondere Güte attestierte. Der Geograph Johann Gottfried Gregorii alias Melissantes publizierte [[1744]] in einer Berufsbeschreibung des Bierbrauers ein Verzeichnis mit 35 der damals bekanntesten deutschen Biersorten, worunter sich auch das Duckstein aus [[Königslutter]] findet.<ref>Carsten Berndt: ''Melissantes – Ein Thüringer Polyhistor und seine Berufsbeschreibungen im 18. Jahrhundert; Leben und Wirken des Johann Gottfried Gregorii (1685–1770) als Beitrag zur Geschichte von Geographie, Kartographie, Genealogie, Psychologie, Pädagogik und Berufskunde in Deutschland; [Ein Thüringer Geograph und Universalgelehrter (1685–1770)]'', 3. Auflage, Rockstuhl, Bad Langensalza 2015, ISBN 978-3-86777-166-5, S. 287</ref> |
Bearbeitungen