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Die Reformationsbewegung fand sehr früh Anhänger in der Stadt. Bereits seit dem Jahr 1524 predigten Mönche die lutherische Lehre in Helmstedt<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 102.</ref> und 1530 wurde in der [[St.-Stephani-Kirche]] der erste evangelische Gottesdienst durch den Pfarrer Heinrich Wende abgehalten.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 105.</ref> Endgültig setzte dich die Reformation im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg allerdings erst nach der Thronbesteigung des Herzogs Julius im Jahr 1568 durch und die Kirchengemeinden der Stadt Helmstedt traten zum Protestantismus über. Einzig das Kloster Ludgeri hielt an der katholischen Lehre fest. | Die Reformationsbewegung fand sehr früh Anhänger in der Stadt. Bereits seit dem Jahr 1524 predigten Mönche die lutherische Lehre in Helmstedt<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 102.</ref> und 1530 wurde in der [[St.-Stephani-Kirche]] der erste evangelische Gottesdienst durch den Pfarrer Heinrich Wende abgehalten.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 105.</ref> Endgültig setzte dich die Reformation im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg allerdings erst nach der Thronbesteigung des Herzogs Julius im Jahr 1568 durch und die Kirchengemeinden der Stadt Helmstedt traten zum Protestantismus über. Einzig das Kloster Ludgeri hielt an der katholischen Lehre fest. | ||
Heute bekennen sich rund 49 Prozent der Einwohner zur evangelisch-lutherischen Kirche (Stand 2010).<ref name="Konfessionen">Auskunft der Helmstedter Stadtverwaltung vom 20. Mai 2010</ref> Sie sind in der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig organisiert und nutzen acht Gotteshäuser, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind: [[Kloster St. Marienberg|St. Marienberg]], [[St.-Stephani-Kirche|St. Stephani]], [[St. Walpurgis]], [[St. Michaelis (Helmstedt)|St. Michaelis]], [[St. | Heute bekennen sich rund 49 Prozent der Einwohner zur evangelisch-lutherischen Kirche (Stand 2010).<ref name="Konfessionen">Auskunft der Helmstedter Stadtverwaltung vom 20. Mai 2010</ref> Sie sind in der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig organisiert und nutzen acht Gotteshäuser, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind: [[Kloster St. Marienberg|St. Marienberg]], [[St.-Stephani-Kirche|St. Stephani]], [[St. Walpurgis]], [[St. Michaelis (Helmstedt)|St. Michaelis]], [[St. Thomas (Helmstedt)|St. Thomas]], [[St. Christophorus (Helmstedt)|St. Christophorus]] sowie [[St. Petri]] in Emmerstedt und die Dorfkirche in Barmke. Rund 12 Prozent der Helmstedter Bevölkerung haben eine römisch-katholische Konfessionszugehörigkeit (Stand 2010).<ref name="Konfessionen"/> Sie sind der [[Kloster St. Ludgeri|Pfarrei St. Ludgeri]] des Bistums Hildesheim zugeordnet. | ||
Jüdische Einwohner sind seit dem Jahr 1247 in Helmstedt urkundlich erwähnt, als der Abt des Ludgeri-Klosters als Stadtherr die Helmstedter Stadtrechte beschrieb und den Juden eine Sondersteuer bzw. Schutzgeld auferlegte.<ref>vgl. Hans-Ehrhard Müller: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 159.</ref> Die jüdischen Bewohner der Stadt wohnten im Mittelalter überwiegend in dem Bereich der heutigen [[Georgienstraße]]. Gegen Zahlung eines hohen Geldbetrages durch den Stadtrat an den zuständigen Kirchenfürsten erließ der Abt im Jahr 1479 ein Wohn- und Siedlungsverbot für Juden in Helmstedt. Das später zusätzlich verordnete herzogliche Aufenthaltsverbot für Juden im gesamten Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde in der Stadt Helmstedt besonders restriktiv gehandhabt.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 160. Die landesherrlichen Verordnungen zum allgemeinen Aufenthaltsverbot (u. a. aus dem Jahr 1553 und 1591) für Juden sahen Ausnahmen vor, insbesondere bei Zahlung von „Schutzgeldern“ durch die jüdischen Bewohner. Diese Ausnahmen wurden jedoch in Helmstedt nicht angewandt.</ref> Erst ihm Jahr 1806 wurde dieses Verbot gegen den Widerstand des Helmstedter Stadtrates durch die französische Besatzungsmacht während der napoléonischen Ära aufgehoben. Auch in der Folgezeit blieb die jüdische Gemeinde sehr klein und löste sich während der Zeit des Nationalsozialismus auf. Heutzutage findet kein nennenswertes jüdisches Gemeindeleben in Helmstedt mehr statt. | Jüdische Einwohner sind seit dem Jahr 1247 in Helmstedt urkundlich erwähnt, als der Abt des Ludgeri-Klosters als Stadtherr die Helmstedter Stadtrechte beschrieb und den Juden eine Sondersteuer bzw. Schutzgeld auferlegte.<ref>vgl. Hans-Ehrhard Müller: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 159.</ref> Die jüdischen Bewohner der Stadt wohnten im Mittelalter überwiegend in dem Bereich der heutigen [[Georgienstraße]]. Gegen Zahlung eines hohen Geldbetrages durch den Stadtrat an den zuständigen Kirchenfürsten erließ der Abt im Jahr 1479 ein Wohn- und Siedlungsverbot für Juden in Helmstedt. Das später zusätzlich verordnete herzogliche Aufenthaltsverbot für Juden im gesamten Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel wurde in der Stadt Helmstedt besonders restriktiv gehandhabt.<ref>vgl. [[Hans-Ehrhard Müller]]: ''Helmstedt – die Geschichte einer deutschen Stadt'', Seite 160. Die landesherrlichen Verordnungen zum allgemeinen Aufenthaltsverbot (u. a. aus dem Jahr 1553 und 1591) für Juden sahen Ausnahmen vor, insbesondere bei Zahlung von „Schutzgeldern“ durch die jüdischen Bewohner. Diese Ausnahmen wurden jedoch in Helmstedt nicht angewandt.</ref> Erst ihm Jahr 1806 wurde dieses Verbot gegen den Widerstand des Helmstedter Stadtrates durch die französische Besatzungsmacht während der napoléonischen Ära aufgehoben. Auch in der Folgezeit blieb die jüdische Gemeinde sehr klein und löste sich während der Zeit des Nationalsozialismus auf. Heutzutage findet kein nennenswertes jüdisches Gemeindeleben in Helmstedt mehr statt. |
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