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{{BS-header|Helmstedt–Börßum}} | |||
{{BS-daten | |||
| DE-STRECKENNR = 1940 | |||
| DE-KBS = 312 <small>(2007)</small> | |||
| LÄNGE = 45,3 | |||
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{{BS3||exSTR|TUNNEL1|5,9{{0}}||Tunnel unter [[Liste der Landesstraßen im Bezirk Braunschweig|Kreisstraße 63]] (50 m)|}} | |||
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{{BS|ABZgl|||[[Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg|nach Bad Harzburg]]}} | |||
{{BS|STR|||[[Bahnstrecke Börßum–Kreiensen|nach Kreiensen]] (Museumsbetrieb)}} | |||
{{BS-table-end|Quelle=<ref>{{Internetquelle |autor=DB Netz AG |url=https://geovdbn.deutschebahn.com/isr |titel=DB Netze Infrastrukturregister |abruf=2022-07-15}}</ref><ref>{{Literatur |Hrsg=Zentrale Transportleitung – Kartenstelle |Titel=Bundesbahndirektion Hannover |Datum=1983-11 |Online=https://www.blocksignal.de/krt/f.php?k=hn83&r=4&i=1927 |Abruf=2022-07-15}}</ref><ref>{{Eisenbahnatlas|9|D}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Klaus Erbeck |url=http://www.klauserbeck.de/Kilometrierung/Tabelle8/Helmstedt/Helmstedt1.htm |titel=Kilometrierung Helmstedt–Holzminden |abruf=2022-07-16}}</ref>}} | |||
|} | |||
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Die '''Bahnstrecke Helmstedt–Börßum''' ist eine weitestgehend stillgelegte und entwidmete Nebenbahn in Niedersachsen. Sie wurde [[1858]] eröffnet und erschloss den Bereich südöstlich des [[Elm]]s. Der Abschnitt von [[Helmstedt]] bis zur Ladestelle [[Alversdorf]] wird seither als Anschlussbahn der [[EEW Energy from Waste]], vormals E.ON, betrieben. | |||
Bis zum 8. Dezember [[2007]] gab es auf dieser Strecke Personenverkehr in der Relation von Braunschweig über Wolfenbüttel, Schöppenstedt, [[Jerxheim]] und [[Schöningen]] nach [[Helmstedt]], der zuletzt als Südelmbahn vermarktet wurde. Die Neuerrichtung der Verbindung nach [[Schöningen]] für den Personenverkehr befindet sich (Stand 2023) in Überprüfung. | |||
Am 1. Januar 1976 wurde der | |||
== Geschichte == | |||
Die erste staatliche Eisenbahn im Deutschen Bund war die von der Herzoglich Braunschweigischen Eisenbahn am 1. Dezember [[1838]] eröffnete Strecke von Braunschweig nach Wolfenbüttel. Sie verband die beiden wichtigsten Städte im damaligen Herzogtum Braunschweig. | |||
Die [[Bahnstrecke Wolfenbüttel–Oschersleben]] über [[Jerxheim]] wurde am 16. Juli [[1843]] eröffnet. Diese war bis zur Eröffnung der [[Bahnstrecke Berlin–Lehrte|Berlin–Lehrter Eisenbahn]] [[1871]] Bestandteil der kürzesten Verbindung zwischen Hannover und Berlin. | |||
Von [[Jerxheim]] wurde eine Stichstrecke über [[Schöningen]] nach [[Helmstedt]] gebaut, die am 20. Juli [[1858]] den Verkehr aufnahm. Diese war bis [[1872]] die einzige Bahnanbindung von [[Helmstedt]]. In jenem Jahr ging die [[Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg]] über [[Helmstedt]] mit einem Abzweig von Eilsleben nach [[Schöningen]] in Betrieb. Auch wenn die Strecke ebenso wie die Strecke Jerxheim–Helmstedt weiterhin vorwiegend lokale Bedeutung hatte, gab es zwischen [[Schöningen]] und [[Jerxheim]] einige Schnellzüge.<ref name="jerxverb">Friedrich Brandes, Chronik des Bahnhofs Jerxheim, Helmstedt 1987, S. 24–26, {{Webarchiv |url=http://digisrv-1.biblio.etc.tu-bs.de:8080/docportal/servlets/MCRFileNodeServlet/DocPortal_derivate_00005456/Bahnhof_Jerxheim.pdf |text=online |wayback=20160304135702}}.</ref> Über die am 1. Mai [[1868]] eröffnete Erweiterung der Strecke nach Börßum konnte die Braunschweigische Südbahn nach Kreiensen und damit eine Verbindung nach Frankfurt am Main und ins südliche Ruhrgebiet erreicht werden. Der Abschnitt Jerxheim–Schöningen wurde zweigleisig ausgebaut. Im Güterverkehr war er vor allem für die Braunkohlengruben und Zuckerfabriken der Region wichtig.<ref name="jerxverb" /> | |||
Später kamen Nebenbahnen wie die [[Bahnstrecke Jerxheim–Nienhagen]] ([[1890]]) und die [[Braunschweig-Schöninger Eisenbahn|Braunschweig–Schöninger Eisenbahn]] ([[1902]]) hinzu. | |||
[[Datei:Zug Jerxheim Bahnhof.jpg|mini|links|Ein Nahverkehrszug verlässt [[Jerxheim]] in Richtung [[Helmstedt]] ([[1993]])]] | |||
Mit der deutschen Teilung trennte die innerdeutsche Grenze alle nach Osten und Südosten abzweigenden Strecken; nur Helmstedt–Magdeburg blieb in Betrieb. Am 1. Januar [[1976]] wurde der Personen- und Güterverkehr von [[Jerxheim]] bis Mattierzoll und am 28. Mai [[1988]] auch der Güterverkehr von Mattierzoll bis Börßum eingestellt. Ende der 1970er Jahre war nach Einstellung der in [[Jerxheim]] abzweigenden Nebenbahnen zwischen der Grenze und dem Höhenzug [[Elm]] nur noch die Verbindung Wolfenbüttel–Jerxheim–Helmstedt übrig. Sie wurde trotz mäßigem Verkehrsaufkommen aus strukturpolitischen Gründen erhalten; man schloss die Braunkohlentagebaue im [[Helmstedter Braunkohlerevier|Helmstedter Revier]] und das [[Kraftwerk Buschhaus]] daran an. | |||
Bis Dezember [[2006]] fuhren die Regionalbahnen der Linie Braunschweig–Schöningen–Helmstedt montags bis samstags im Zweistundentakt mit zusätzlichen Verstärkerzügen in der Hauptverkehrszeit. Danach wurde die Bedienung im Abschnitt Schöppenstedt–Helmstedt auf sechs Zugpaare verringert und schließlich zum Fahrplanwechsel im Dezember [[2007]] ganz abbestellt. | |||
=== Stilllegung Schöppenstedt–Helmstedt === | |||
Eine Verlegung der Bahnstrecke wegen der Ausweitung der Tagebaue wurde von der Region Braunschweig als zu aufwendig eingeschätzt. Stattdessen wurde die Einstellung der Strecke genehmigt.<ref>[http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Helmstedt/ende-der-suedelm-bahn-in-sicht-id505007.html Braunschweiger Zeitung vom 13. April 2005: Ende der Südelm-Bahn in Sicht. Verkehrsausschuss des Großraumverbands stimmte Beschlussvorlage zu] (abgerufen am 18. Dezember 2012)</ref> Auch zwischen Schöppenstedt und Schöningen wurde der Verkehr im Dezember 2007 aufgegeben. Grund dafür waren die geringen Fahrgastzahlen, die auf diesem Abschnitt bei knapp über 200 pro Tag lagen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.zgb.de/fileadmin/user_upload/05_Veroeffentlichungen/V/NVP/NVP_2008.pdf |text=Archivlink |wayback=20140221095331}} ZGB, Nahverkehrsplan 2008, S. 57</ref> Die eingesparten Regionalisierungsmittel sollten für neue Stadtbahnfahrzeuge und ein verbessertes Angebot durch die Regionalstadtbahn von Braunschweig bis Schöppenstedt genutzt werden. | |||
[[Datei:Bahnhof Schöningen stillgelegt.jpg|mini|[[Bahnhof Schöningen]] nach der Stilllegung ([[2012]])]] | |||
Der Abschnitt durch das geplante Tagebaugelände zwischen der Abzweigsanschlussstelle [[Alversdorf]] und [[Schöningen]] wurde durch das Eisenbahn-Bundesamt zum 15. November [[2008]] stillgelegt; das Teilstück Jerxheim–Schöningen folgte zum 21. Mai [[2009]] und Helmstedt–Alversdorf zum 26. April [[2010]], wobei dieser Abschnitt als Anschlussbahn der Firma [[EEW Energy from Waste]] in Betrieb bleibt.<ref>Eisenbahn-Bundesamt, Liste der stillgelegten Strecken in Niedersachsen, [https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Stilllegung/ListenStatistiken/listenstatistiken_node.html online].</ref> | |||
In einer Bewertung von 73 möglichen Reaktivierungskandidaten in Niedersachsen ist die Strecke bereits in der zweiten Stufe unter den Punkt „keine weitergehende Untersuchung“ gefallen. Im Februar [[2014]] hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Großraum Braunschweig über einen möglichen Trassensicherungsvertrag für den Abschnitt Schöppenstedt–Schöningen debattiert. Dabei wurde der Entschluss gefasst, die jährlichen Kosten von mindestens 140.000,—€ gutachterlich überprüfen zu lassen und anschließend zu entscheiden, ob die Trasse gesichert oder entwidmet werden soll.<ref>{{Webarchiv |url=http://apps.zgb.eu/Sitzungsinfo/content/sitzungsinformation/vorlagen/2013/Vorl_59.pdf |text=Archivlink |wayback=20141019173700}} Beschlussvorlage zur Verbandsversammlung des ZGB</ref> | |||
Bis [[2009]] wurden bereits Teile der Strecke zwischen [[Helmstedt]] und [[Schöningen]] für den Tagebau beseitigt. In [[Schöningen]] sind beide Bahnsteiggleise noch vorhanden, das Bahnhofsgebäude steht leer und die Nebengebäude verfallen. Der Abschnitt von [[Helmstedt]] in Richtung [[Schöningen]] wird im Güterverkehr bis kurz vor dem ehemaligen [[Bahnhof Alversdorf]] betrieben. Nördlich hiervon zweigt das Anschlussgleis zum [[Kraftwerk Buschhaus]] ab. | |||
=== Reaktivierung Helmstedt–Schöningen === | |||
Im Jahr [[2020]] beschloss der Regionalverband Großraum Braunschweig die Ausschreibung einer Machbarkeitsstudie und Standardisierten Bewertung für den Streckenabschnitt Helmstedt–Schöningen für den Zeitraum bis [[2022]].<ref>[https://www.regionalverband-braunschweig.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=127&refresh=false&TOLFDNR=680 Beschlussvorlage - 2020/052], abgerufen am 10. Juni 2023</ref> Vorgesehen war zu diesem Zeitpunkt eine etwa drei Kilometer lange Neubaustrecke von der Anschlussstelle [[Alversdorf]] entlang dem Tagebau zum [[Bahnhof Schöningen]], [[Neu Büddenstedt]] sollte als Kreuzungsbahnhof neu errichtet werden. Eine eventuelle Verlängerung bis nach Hötensleben ([[Bahnstrecke Oschersleben–Schöningen]]) sollte berücksichtigt werden. Anfang [[2023]] stand die Machbarkeitsstudie kurz vor dem Abschluss, die Standardisierte Bewertung war noch offen.<ref>[https://www.regionalverband-braunschweig.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=21484&refresh=false Informationsvorlage - 2022/170], abgerufen am 10. Juni 2023.</ref> Diese ist unter neuen Bewertungskriterien für das Jahr [[2023]] vorgesehen.<ref>Regionalverband Großraum Braunschweig: [https://www.regionalverband-braunschweig.de/aktuelles/nachrichtenuebersicht/nachricht/news/detail/News/drei-strecken-im-verbandsgebiet-sollen-reaktiviert-werden/ Drei Strecken im Verbandsgebiet sollen reaktiviert werden]. 7. Juni 2023, abgerufen am 10. Juni 2023.</ref> | |||
== Literatur == | |||
* Urs Kramer, Matthias Brodkorb: ''Abschied von der Schiene. Güterstrecken 1980 bis 1993.'' Transpress, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-71346-8, S. 30. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
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[[Kategorie:Bahnstrecke im Landkreis Helmstedt]] | [[Kategorie:Bahnstrecke im Landkreis Helmstedt]] |
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