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Bernhard Becker wurde [[1871]] als Sohn eines Maurermeisters in Abterode in Südhessen geboren. Im Alter von 25 Jahren zog er nach Helmstedt, um als gelernter Eisenwarenhändler bei der Firma [[Fuhrmann]] zu arbeiten. Am 6. Juni [[1903]] meldete er ein Gewerbe für einen eigenen Eisenwarenhandel als | Bernhard Becker wurde [[1871]] als Sohn eines Maurermeisters in Abterode in Südhessen geboren. Im Alter von 25 Jahren zog er nach Helmstedt, um als gelernter Eisenwarenhändler bei der Firma [[Fuhrmann]] zu arbeiten. Am 6. Juni [[1903]] meldete er ein Gewerbe für einen eigenen Eisenwarenhandel als ''Spezialgeschäft für Tischlereibedarf'' beim Magistrat der Stadt Helmstedt an. Das Geschäft eröffnete am 1. Juli des gleichen Jahres am [[Markt (Helmstedt)|Markt]] 11. Im darauf folgenden Jahr konnte Becker bereits ein eigenes Gebäude erwerben, das sich praktischerweise genau gegenüber auf der Hausnummer 12 befand. Becker, der Helene Brennecke geheiratet hatte, erweiterte seine Familie um die Kinder Martin und Fritz. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchs das Unternehmen auf sechs Mitarbeiter.<ref name="HeSo">Katja Diedrich: ''Ein Traditionsunternehmen feiert Geburtstag: 120 Jahre Unternehmensgruppe Flatt, eine Erfolgsgeschichte'' (Ausgabe des [[Helmstedter Sonntag]], 2. Juli 2023).</ref> | ||
Im Jahr [[1921]] trat der ältere Sohn Martin in das Geschäft ein, und [[1936]] wurde das Unternehmen in eine OHG umgewandelt, als auch der jüngere Sohn Fritz Teil des Unternehmens wurde. Beide Söhne wurden fortan Mitinhaber, und das Geschäft expandierte. [[1927]] wurden Lagerflächen durch den Kauf eines Grundstücks an der [[Kybitzstraße]] 10 erworben. Weitere Flächen in Richtung [[Streplingerode]] und das Grundstück [[Kybitzstraße]] 9 kamen später hinzu. Das Sortiment umfasste neben Eisenwaren und Holz auch Beschläge, Werkzeuge, Tafelglas, Furniere, Öfen, Herde und Haushaltsartikel.<ref name="HeSo"/> | Im Jahr [[1921]] trat der ältere Sohn Martin in das Geschäft ein, und [[1936]] wurde das Unternehmen in eine OHG umgewandelt, als auch der jüngere Sohn Fritz Teil des Unternehmens wurde. Beide Söhne wurden fortan Mitinhaber, und das Geschäft expandierte. [[1927]] wurden Lagerflächen durch den Kauf eines Grundstücks an der [[Kybitzstraße]] 10 erworben. Weitere Flächen in Richtung [[Streplingerode]] und das Grundstück [[Kybitzstraße]] 9 kamen später hinzu. Das Sortiment umfasste neben Eisenwaren und Holz auch Beschläge, Werkzeuge, Tafelglas, Furniere, Öfen, Herde und Haushaltsartikel.<ref name="HeSo"/> | ||
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Das Unternehmen überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet. Nach dem Krieg zog sich der Firmengründer Bernhard Becker allmählich zurück, und seine Söhne übernahmen die Leitung. Trotz der veränderten geopolitischen Lage nach dem Krieg blieb Helmstedt ein wichtiger Standort für das Unternehmen, das sich zu einem Groß- und Einzelhandelsunternehmen entwickelte und auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.<ref name="HeSo"/> | Das Unternehmen überstand den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet. Nach dem Krieg zog sich der Firmengründer Bernhard Becker allmählich zurück, und seine Söhne übernahmen die Leitung. Trotz der veränderten geopolitischen Lage nach dem Krieg blieb Helmstedt ein wichtiger Standort für das Unternehmen, das sich zu einem Groß- und Einzelhandelsunternehmen entwickelte und auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.<ref name="HeSo"/> | ||
Im Jahr [[1961]] stieg Horst Flatt, der Schwiegersohn von Martin Becker, ins Unternehmen ein. [[1967]] wurde die Firma Bernhard Becker aufgeteilt und umfirmiert. Es entstanden die Firmen | Im Jahr [[1961]] stieg Horst Flatt, der Schwiegersohn von Martin Becker, ins Unternehmen ein. [[1967]] wurde die Firma Bernhard Becker aufgeteilt und umfirmiert. Es entstanden die Firmen ''Becker+Becker'', die bis [[1977]] bestand, und ''Becker+Flatt'', gegründet von Martin Becker, Horst Flatt und Frohlieb Flatt-Becker. Das Geschäftskonzept wurde in der dritten Generation fortgeführt. Aufgrund beengter Verhältnisse im Großhandelsbereich in der Helmstedter Innenstadt wurde ein Gelände an der [[Schwalbenbreite]] erworben, auf dem neue Gebäude errichtet wurden. Der Geschäftsbetrieb von ''Becker+Flatt'' an diesem Standort begann am 1. Januar [[1968]].<ref name="HeSo"/> | ||
Bis [[1972]] befand sich der Einzelhandelsbetrieb am Stammsitz [[Markt (Helmstedt)|Markt]] 12. In diesem Jahr eröffnete das | Bis [[1972]] befand sich der Einzelhandelsbetrieb am Stammsitz [[Markt (Helmstedt)|Markt]] 12. In diesem Jahr eröffnete das ''freizeit-center'' in der [[Neumärker Straße]] 8 und wurde bis [[1982]] betrieben. Obwohl [[1977]] der Standort an der [[Schwalbenbreite]] um einen Einzelhandelsbereich erweitert wurde, entstand in direkter Nachbarschaft die Geschichte eines Bau- und Heimwerkermarktes namens ''Domus''. [[1983]] ging ''Domus'' in [[OBI]] auf, als das Unternehmen ''Becker+Flatt'' erneut umstrukturiert wurde und Martin Becker in den Ruhestand ging. Der OBI-Baumarkt wurde schnell erfolgreich, insbesondere nach Erweiterung um ein Gartencenter an der [[Schwalbenbreite]]. Nach der Wende wurde es an diesem Standort zu eng.<ref name="HeSo"/> | ||
Lorenz Flatt, der Sohn von Horst und Frohlieb, kehrte nach Ausbildung und dem Studium nach Helmstedt zurück und trat 1993 ins Familienunternehmen ein. Er war für den Großhandel zuständig und seine Eltern für den [[OBI]]-Markt. Schnell war klar, dass die räumliche Enge an der [[Schwalbenbreite]] nicht auf Dauer bestehen konnte. Und so zogen beide Sparten 1995 in das Industriegebiet Helmstedt–Emmerstedt um. Während der Großhandelsbetrieb ''Becker+Flatt'' fortan an der [[Otto-von-Guericke-Straße]] logierte, fand der [[OBI]]-Markt an der [[Werner-von-Siemens-Straße]] seine neue Heimat.<ref name="HeSo"/> | Lorenz Flatt, der Sohn von Horst und Frohlieb, kehrte nach Ausbildung und dem Studium nach Helmstedt zurück und trat 1993 ins Familienunternehmen ein. Er war für den Großhandel zuständig und seine Eltern für den [[OBI]]-Markt. Schnell war klar, dass die räumliche Enge an der [[Schwalbenbreite]] nicht auf Dauer bestehen konnte. Und so zogen beide Sparten 1995 in das Industriegebiet Helmstedt–Emmerstedt um. Während der Großhandelsbetrieb ''Becker+Flatt'' fortan an der [[Otto-von-Guericke-Straße]] logierte, fand der [[OBI]]-Markt an der [[Werner-von-Siemens-Straße]] seine neue Heimat.<ref name="HeSo"/> |
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