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27 Bytes hinzugefügt ,  12. Dezember 2012
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Seit etwa 200 n. Chr. liegen wieder Spuren einer Besiedlung sowohl durch eine Siedlung als auch durch Graburnen vor, wobei die Siedlung möglicherweise bereits im 1. Jahrhundert angelegt wurde. Beide enden am Beginn des 5. Jahrhunderts. Emmerstedt lag in dieser Zeit im Grenzgebiet zwischen Langobarden und frühen Thüringern. Bis zur Neugründung des heutigen Ortes vermutlich im frühen Mittelalter setzte anschließend eine nachweisbare Besiedlung der Gemarkung aus. Im Emmerstedter [[Museumshof Emmerstedt|Ortsmuseum]] an der [[Leineweberstraße]] sind zahlreich Fundstücke aus vorgeschichtlicher Zeit, teilweise als Nachbildung, ausgestellt.
Seit etwa 200 n. Chr. liegen wieder Spuren einer Besiedlung sowohl durch eine Siedlung als auch durch Graburnen vor, wobei die Siedlung möglicherweise bereits im 1. Jahrhundert angelegt wurde. Beide enden am Beginn des 5. Jahrhunderts. Emmerstedt lag in dieser Zeit im Grenzgebiet zwischen Langobarden und frühen Thüringern. Bis zur Neugründung des heutigen Ortes vermutlich im frühen Mittelalter setzte anschließend eine nachweisbare Besiedlung der Gemarkung aus. Im Emmerstedter [[Museumshof Emmerstedt|Ortsmuseum]] an der [[Leineweberstraße]] sind zahlreich Fundstücke aus vorgeschichtlicher Zeit, teilweise als Nachbildung, ausgestellt.
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=== Über das Mittelalter zur Neuzeit ===
=== Über das Mittelalter zur Neuzeit ===
In einer Urkunde vom 9. April [[1186]], in der Bischof Dietrich von Halberstadt den Zehnten des Dorfes an das neu gegründete Prämonstratenkloster St. Thomas in Halberstadt schenkte, wird das Dorf ''Emerstide'' erstmals gesichert erwähnt. Nicht gesichert  ist die Herkunft des Ortsnamens, der sowohl auf einen Gewässernamen (''Emer''), als auch auf einen Personennamen zurückgeführt werden könnte. Seit 1197 finden sich verschiedene Schreibweisen wie ''Emerstede'', ''Emerstide'', später auch ''Emberstede'', ''Emberstidde'' und ''Emmerstidde'' – letztere heute noch die mundartliche Bezeichnung.
In einer Urkunde vom 9. April [[1186]], in der Bischof Dietrich von Halberstadt den Zehnten des Dorfes an das neu gegründete Prämonstratenkloster St. Thomas in Halberstadt schenkte, wird das Dorf ''Emerstide'' erstmals gesichert erwähnt. Nicht gesichert  ist die Herkunft des Ortsnamens, der sowohl auf einen Gewässernamen (''Emer''), als auch auf einen Personennamen zurückgeführt werden könnte. Seit 1197 finden sich verschiedene Schreibweisen wie ''Emerstede'', ''Emerstide'', später auch ''Emberstede'', ''Emberstidde'' und ''Emmerstidde'' – letztere heute noch die mundartliche Bezeichnung.
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Auf Veranlassung des damaligen Landesherrn, Herzog Carl I. (1735–1780) wurde im Lande Braunschweig eine Bestandsaufnahme gemacht. Die Generalvermessung aus dem Jahre 1752 weist für Emmerstedt eine Flurgröße von 3294 Morgen (823,5 ha) Kulturland aus. Ein Jahr später wurde die Brandversicherungsanstalt, Vorläuferin der [[Öffentliche Versicherung Braunschweig|Öffentlichen Versicherung Braunschweig]], ins Leben gerufen. Alle Häuser mit zugehörigen Wirtschaftsgebäuden erhielten eine Versicherungsnummer (Assecuranznummer, kurz Ass.-Nr.), die in der Folge auch als Hausnummer genutzt wurde. Erst mit Einführung von Straßennamen und der Durchnummerierung der anliegenden Häuserzeilen Mitte der 1960er Jahre endete diese Zuordnung. Im Jahr 1774 lebten in Emmerstedt 440 Einwohner an 74 Feuerstellen. Haus- und Hofformen waren mitteldeutsch mit steinernen Toreinfahrten und zweigeschossigen Wohnhäusern in Fachwerkbauweise. Die meisten Gebäude stammten nach schweren Bränden zwischen 1817 und 1830 aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ältere Gebäude waren kaum noch vorhanden. 1837 erhielt Emmerstedt eine neue Kirche (Pfarrstelle ab 1903). Seit 1896 hatte Emmerstedt eine Bahnstation and der Strecke [[Bahnstrecke Helmstedt–Oebisfelde|Helmstedt–Oebisfelde]].
Auf Veranlassung des damaligen Landesherrn, Herzog Carl I. (1735–1780) wurde im Lande Braunschweig eine Bestandsaufnahme gemacht. Die Generalvermessung aus dem Jahre 1752 weist für Emmerstedt eine Flurgröße von 3294 Morgen (823,5 ha) Kulturland aus. Ein Jahr später wurde die Brandversicherungsanstalt, Vorläuferin der [[Öffentliche Versicherung Braunschweig|Öffentlichen Versicherung Braunschweig]], ins Leben gerufen. Alle Häuser mit zugehörigen Wirtschaftsgebäuden erhielten eine Versicherungsnummer (Assecuranznummer, kurz Ass.-Nr.), die in der Folge auch als Hausnummer genutzt wurde. Erst mit Einführung von Straßennamen und der Durchnummerierung der anliegenden Häuserzeilen Mitte der 1960er Jahre endete diese Zuordnung. Im Jahr 1774 lebten in Emmerstedt 440 Einwohner an 74 Feuerstellen. Haus- und Hofformen waren mitteldeutsch mit steinernen Toreinfahrten und zweigeschossigen Wohnhäusern in Fachwerkbauweise. Die meisten Gebäude stammten nach schweren Bränden zwischen 1817 und 1830 aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ältere Gebäude waren kaum noch vorhanden. 1837 erhielt Emmerstedt eine neue Kirche (Pfarrstelle ab 1903). Seit 1896 hatte Emmerstedt eine Bahnstation and der Strecke [[Bahnstrecke Helmstedt–Oebisfelde|Helmstedt–Oebisfelde]].
 
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=== Grube Emma ===
Ein Markstein in der Ortsgeschichte ist die Eröffnung der Braunkohlegruben zwischen [[Barmke]] und Emmerstedt. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts war auf dem Gelände des heutigen [[Emmateich]]es, jenes durch den Braunkohleabbau entstandene Senkungsgebiet, Torf im sogenannten ''Pieperschen Moor'' angebaut worden. Über den Anfang des Torfstechens geben die Akten keinen Aufschluss. Sie fangen 1744 an und gehen bis 1807 (Staatsarchiv Wolfenbüttel, FindNr. 50, Neu4, Nr. 8582). Im Jahre 1749 wurde ein Torfmagazin angelegt, 1763 stellt man Überlegungen an, weitere Flächen des Torfmoores zu entwässern zur Erweiterung des dortigen Torfstiches wegen des vermehrten Torfverbrauches des Salzwerkes Schöningen.
 
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==== Grube Emma ====
Ein Markstein in der Ortsgeschichte ist die Eröffnung der Braunkohlegruben zwischen [[Barmke]] und Emmerstedt. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts war auf dem Gelände des heutigen [[Emmateich]]es, jenes durch den Braunkohleabbau entstandene Senkungsgebiet, Torf im sogenannten ''Pieperschen Moor'' angebaut worden. Über den Anfang des Torfstechens geben die Akten keinen Aufschluss. Sie fangen 1744 an und gehen bis 1807 (Staatsarchiv Wolfenbüttel, FindNr. 50, Neu4, Nr. 8582). Im Jahre 1749 wurde ein Torfmagazin angelegt, 1763 stellt man Überlegungen an, weitere Flächen des Torfmoores zu entwässern zur Erweiterung des dortigen Torfstiches wegen des vermehrten Torfverbrauches des Salzwerkes Schöningen.


Im Jahr 1794 reicht der Theologiestudent und spätere Unternehmer Johann Moritz Friedrich Koch ein Gesuch an den Braunschweiger Herzog Carl Wilhelm Ferdinand, in der Emmerstedter Feldmark Braun- und Erdkohlen zu graben und zwar dort, wo die Helmstedter Töpfer ihren Ton holen. Gemeint sind das Gebiet ''Am schwarzen Berg'' und das heutige Wohngebiet Tonwerke / [[Windmühlenberg (Stadtviertel)|Windmühlenberg]].
Im Jahr 1794 reicht der Theologiestudent und spätere Unternehmer Johann Moritz Friedrich Koch ein Gesuch an den Braunschweiger Herzog Carl Wilhelm Ferdinand, in der Emmerstedter Feldmark Braun- und Erdkohlen zu graben und zwar dort, wo die Helmstedter Töpfer ihren Ton holen. Gemeint sind das Gebiet ''Am schwarzen Berg'' und das heutige Wohngebiet Tonwerke / [[Windmühlenberg (Stadtviertel)|Windmühlenberg]].
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Dass die Strecke nicht durch das Dorf Emmerstedt geführt wurde, sollen ja die Hiesigen selbst verhindert haben. Ihre Befürchtungen, durch den Eisenbahnlärm würde „die Milchleistung der Kühe und die Fresslust der Schweine beeinträchtigt“ – so der zum Sachverständigen berufene Emmerstedter Barbier – soll dann zur Zrassenführung nördlich der Ortslage Anlass gegeben haben. Die Gefahr, „an Atem- Nerven- und Verdauungsstörungen sowie an Influenza zu erkranken“, hat letztendlich auch zu der Entscheidung geführt, den [[Bahnhof Emmerstedt]] auf Helmstedter Grund zu errichten. (Diese „gutachterlichen“ Ausführungen dürfen allerdings nicht so ernst genommen werden).
Dass die Strecke nicht durch das Dorf Emmerstedt geführt wurde, sollen ja die Hiesigen selbst verhindert haben. Ihre Befürchtungen, durch den Eisenbahnlärm würde „die Milchleistung der Kühe und die Fresslust der Schweine beeinträchtigt“ – so der zum Sachverständigen berufene Emmerstedter Barbier – soll dann zur Zrassenführung nördlich der Ortslage Anlass gegeben haben. Die Gefahr, „an Atem- Nerven- und Verdauungsstörungen sowie an Influenza zu erkranken“, hat letztendlich auch zu der Entscheidung geführt, den [[Bahnhof Emmerstedt]] auf Helmstedter Grund zu errichten. (Diese „gutachterlichen“ Ausführungen dürfen allerdings nicht so ernst genommen werden).


==== Erster Weltkrieg ====
1914 dann der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die Folgen, auch für die Menschen daheim, beschreibt Pastor Schattenberg in seiner Kirchenchronik: „''[…] Infolge der von England ausgeübten Blockade nehmen die Lebensmittel allmählich ab und mussten rationiert werden. Zuerst kam das Brot an die Reihe. […]''“
1914 dann der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die Folgen, auch für die Menschen daheim, beschreibt Pastor Schattenberg in seiner Kirchenchronik: „''[…] Infolge der von England ausgeübten Blockade nehmen die Lebensmittel allmählich ab und mussten rationiert werden. Zuerst kam das Brot an die Reihe. […]''“


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Auf dem Flurstück gleichen Namens, zwischen Steinberg – mit 143,5 m die höchste Erhebung in der Emmerstedter Flur – und dem Wohngebiet [[Windmühlenberg]] gelegen, wurde ab 1994 ein Industriegebiet erschlossen, auf dem sich bisher nur wenige Betriebe angesiedelt haben. Die Straßennamen [[Am Lohen]], [[Steinbergstraße]] und [[Kaisergraben]] haben Bezug zu den angrenzenden Flurbezeichungen.
Auf dem Flurstück gleichen Namens, zwischen Steinberg – mit 143,5 m die höchste Erhebung in der Emmerstedter Flur – und dem Wohngebiet [[Windmühlenberg]] gelegen, wurde ab 1994 ein Industriegebiet erschlossen, auf dem sich bisher nur wenige Betriebe angesiedelt haben. Die Straßennamen [[Am Lohen]], [[Steinbergstraße]] und [[Kaisergraben]] haben Bezug zu den angrenzenden Flurbezeichungen.
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=== Eingemeindung ===
Emmerstedt gehört der Kreisstadt Helmstedt seit der Gemeindereform von 1974 an.


=== Gegenwart ===
=== Gegenwart ===
Seit 1990 wird an Bürger des Ortes für herausragende Leistungen im sportlichen Bereich sowie für die Gemeinschaftspflege das [[Emmerstedter Dankzeichen]] verliehen. 2011 wurde eine Idee des Ortsrates durch die Mithilfe aller Vereine in die Tat umgesetzt, es wurde erstmals ein Maibaum aufgestellt.
Seit 1990 wird an Bürger des Ortes für herausragende Leistungen im sportlichen Bereich sowie für die Gemeinschaftspflege das [[Emmerstedter Dankzeichen]] verliehen. 2011 wurde eine Idee des Ortsrates durch die Mithilfe aller Vereine in die Tat umgesetzt, es wurde erstmals ein Maibaum aufgestellt.
<!--=== Religionen ===-->
<!--=== Religionen ===-->
=== Eingemeindungen ===
Emmerstedt gehört der Kreisstadt Helmstedt seit der Gemeindereform von 1974 an.
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
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