Helmstedter Tennis-Verein
HTV | |
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Helmstedter Tennis-Verein 1907 e. V. | |
Gegründet | 1907 |
Mitglieder | etwa 243 (Stand 2018) |
Abteilungen | 2 |
Vorstand | Peter Schinnerling |
Spielstätte | Tennisanlage am Magdeburger Tor |
Anschrift | Magdeburger Tor 16 A 38350 Helmstedt |
Telefon | 05351 2258 |
Telefax | 05351 544980 |
Website | helmstedtertv.de |
Der Helmstedter Tennis-Verein 1907 (HTV) ist ein Tennissportverein am Magdeburger Tor in der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen (Deutschland).
Der HTV verfügt seit dem Jahr 2002 über eine Tennisanlage mit neun Außenplätzen und einer Vier-Platz-Halle. Neben Sanitäreinrichtungen verfügt der Verein über eine Gaststätte mit Sonnenterrasse. Außerdem gibt es einen kleinen Spielplatz und eine Ballwand.
Geschichte
Der Oberregierungsrat Bartels kam 1907 aus beruflichen Gründen von Braunschweig nach Helmstedt und gründete mit einigen Helmstedtern (u. a. Kirchhoff) den Helmstedter Tennis-Verein zunächst als Zweigverein des Braunschweiger Tennis- und Hockeyclubs. Westlich des Roten Torwegs wurde eine aus zwei Tennisplätzen bestehende Anlage errichtet.[1]
Nach einer Unterbrechung des Spielbetriebs durch den Ersten Weltkrieg fasste der Tennissport Anfang der 1920er Jahre wieder Tritt. Turniere mit Vereinen der näheren und weiteren Umgebung wurden in diesen Jahren durchgeführt.[1]
Anfang der 1930er-Jahre verfügte der Verein über etwa 60 Mitglieder. Einen Trainer konnte sich der Verein nicht leisten. Anfänger waren darauf angewiesen, sich von Fortgeschrittenen in die Schlagtechnik einweisen zu lassen. Auf den beiden Plätzen herrschte reger Spielbetrieb. Längere Wartezeiten waren an der Tagesordnung. Das „Clubhaus“ bestand aus einer 3x4 m großen Gartenlaube. Ab 1932 wurden die beiden Plätze endlich mit rotem Ziegelmehl versehen, eine kleine Tribüne wurde ebenfalls angelegt.[1]
In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde der Spielbetrieb trotz Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen mit Einschränkungen bis in das Jahr 1949 aufrechterhalten, bis die Tennisanlage durch den Fliegerangriff am 20. Februar 1944 zerstört wurde. Wegen Materialmangels und totalen Kriegseinsatzes durften die Plätze nicht wieder hergerichtet werden. Findige Bürger und sogar eine Gärtnerei nutzten die brachliegenden Flächen zum Anbau von Kartoffeln und Gemüse. Dem Verein war die Existenzgrundlage entzogen. Er löste sich zwar nicht auf, aber der Gedanke, neue Plätze zu bauen, erschien den verbleibenen Mitgliedern unter dem Eindruck der wirtschaftlichen Lage und der alles vorherrschenden Daseinsvorsorge so verwegen, dass niemand ihn auszusprechen wagte. Als dann aber 1949 die britische Besatzungstruppe an anderer Stelle einen Tennisplatz baute, und ihn auch deutschen Spielern zeitweise zur Verfügung stellte, erwachte der Wunsch, wieder über eine eigene Anlage zu verfügen.[1]
Dieser Wunsch ging 1950 in Erfüllung. Am 7. April 1950 wurden vier Plätze in Betrieb genommen. 1951 fanden auf der Anlage des HTV die Großen Medienspiele und die Großen Henner-Henkel Spiele im Auftrag des Verbandes statt. Bei dieser Gelegenheit spielte auch der heute noch bei Tennisspielern bekannte Gottfried von Cramm in Helmstedt. 1951/1952 wurde die Anlage bereits um fünf Plätze erweitert und ein neues Clubhaus erbaut und in Betrieb genommen. Dieses wurde möglich, weil die Stadt Helmstedt dem Verein das Gelände in Erbbaurecht überließ und der Verein alle Schrebergärtner zwischen Rotem Torweg und Langem Wall zur Aufgabe ihrer Gärten bewegen konnte. Die BKB wurde zunehmend zum Sponsor des HTV und ihre Mitarbeiter stellten auch einen großen Teil der Mitglieder. Turniere und Jugendarbeit wurden durch sie, auch finanziell, unterstützt. In den folgenden Jahren wurde Helmstedt auch als Austragungsort überregionaler Turniere gewählt. So richtete der HTV 19 mal die Niedersächsischen Seniorenmeisterschaften aus. Dies war vor allen Dingen dem Ehepaar Schmücking zu verdanken, das die Organisation übernahm. Nach dessen Rückzug aus dem aktivem Sport übernahmen die Ehepaare Nolte und Velke diese Aufgabe. Dieses Turnier fand nicht nur auf sportlicher sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene große Beachtung in ganz Niedersachsen. Der in diesem Zusammenhang stattfindende Sommerball war immer ein Highlight der Saison.[1]
In den 1970er-Jahren fanden viermal in Helmstedt die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften statt. Die Unterbringung der Turnierteilnehmer erfolgte immer privat bei Mitgliedern des HTV. Neben den Großereignissen wurde aber auch sonst oft gefeiert, da viele Mitglieder „im Club“ ihre ganze Freizeit verbrachten. So gab es ein ausgesprochen ausgeprägtes Vereinsleben.
Die Umkleideräume erwiesen sich durch die Zunahme des Mitgliederbestandes auf das Vierfache als zu klein. Ein Anbau löste 1976 dieses Problem. Die Mitglieder und alle Gäste fühlten sich auf der großzügigen Anlage mit ihrem Charme und den windgeschützten Plätzen äußerst wohl. Tennis wurde zunehmend zum Volkssport, auch in Helmstedt. Immer mehr Erwachsene und Jugendliche erlernten den Sport und kämpften in den unterschiedlichsten Mannschaften für den HTV.[1]
Mit dem Fall der Mauer 1989 änderte sich das Leben in Helmstedt. Unter den vielen „Zugereisten“, die den Weg in die neue Mitte Deutschlands der Arbeit wegen fanden, waren auch etliche Tennisbegeisterte, die dem HTV beitraten und zu neuem Wachstum verhalfen.[1] Der bis in die 1980er-Jahre ausgetragene Tennisball war immer ein Höhepunkt der Saison.
Das Jahr 2001 brachte dem HTV einen seiner größten Einschnitte: der Verein gab seinen Platz an der Goethestraße auf und zog zum Magdeburger Tor um. Vorausgegangen waren viele Diskussionen, harte Verhandlungen und eine emotionsgeladene Mitgliederabstimmung, die letztlich den Umzug in die Wege leitete. So konnte der Energieversorger E.ON Avacon in Helmstedt wunschgemäß auf dem Gelände des HTV seine neue Firmenzentrale errichten. Der HTV bekam mit dem Umzug nicht nur eine neue Sportanlage mit neun Außenplätzen als Eigentum, sondern auch eine Tennishalle mit vier Plätzen, Sanitäreinrichtungen und eine Gaststätte. Diese Anlage befindet sich nun auf dem ehemaligen Gelände des TSV Fichte, der sich wiederum bereit erklärte, an die Galgenbreite umzusiedeln.[1][2]
Vereinsvorsitzende
Amtszeit | Name |
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… | … |
seit ? | Peter Schinnerling |
Mitgliederentwicklung
Jahr | Mitglieder |
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2005 | 448 |
2006 | 452 |
2007 | 448 |
2008 | 475 |
2009 | 394 |
2010 | 369 |
2011 | 347 |
… | |
2016 | 268 |
2017 | 255 |
2018 | 243 |
Abteilungen
Tennis
Die Tennisabteilung bildet den Großteil des Vereins und gliedert sich in Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften.
Discgolf
Die Abteilung Discgolf wurde 2012 auf Initiative von Sportwart Manfred Fabiunke vom Helmstedter Tennis-Verein gegründet, um die die Tennisanlage weiter zu beleben. Seit dem 26. Mai 2012 konnte man im Park im Piepenbrink-Viertel an neun Stationen Discgolf spielen. Heute besteht die Anlage aus zwölf Bahnen, die von der vereinseigenen Mannschaft Helmstedt Eagles und weiteren Freizeitsportlern bespielt wird. Abteilungsleiter ist Stephan Mesel.
Förderverein
Der Förderverein des HTV wurde 2001 gegründet. Er vermietet die Halle und verpachtet die Gastronomie auf der Anlage. Der Förderverein tritt auch als Sponsor für den HTV auf.[3]
Siehe auch
Weblinks
- Helmstedter Tennis-Verein Offizielle Website
- Helmstedter Tennis-Verein bei Facebook
- Helmstedter Tennis-Verein bei Instagram
- Helmstedt Eagles Offizielle Website der Abteilung Discgolf
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Helmstedter Tennis-Verein: Vereinschronik. In: Offizielle Seite des HTV. Abgerufen am 16. Januar 2010.
- ↑ Melsene Bittó (Stadtarchivarin): Weithin sichtbarer Tennispavillon des HTV war ein Schmuckstück der Stadt. In: Helmstedter Nachrichten, 1. Dezember 2009.
- ↑ Helmstedter Tennis-Verein: Förderereinsinfos. In: Offizielle Seite des HTV. Abgerufen am 16. Januar 2010.