Jugendfreizeit- und Bildungszentrum

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Das Jugendfreizeit- und Bildungszentrum (kurz JFBZ) ist ein offener Treff für Kinder und Jugendliche am Rande des Stadtkerns an der Streplingerode in der Kreisstadt Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen.

Seit dem Jahre 2013 besteht das feste Team von Mitarbeitenden aus einem staatlich anerkannten Erzieher, einer staatlich anerkannten Erzieherin, einer staatlich anerkannten Sozialassistentin und einem Hausmeister. Darüber hinaus können Praktikant:innen sowie fachlich qualifizierte Kräfte zur Durchführung von Veranstaltungen und Angeboten beschäftigt werden. Das Haus ist dienstags bis freitags von 15:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Während der Ferien oder bei besonderen Veranstaltungen wie Konzerte usw. können besondere Öffnungszeiten festgesetzt werden.

Die Nutzung des Hauses durch Externe kann auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten erfolgen. Dauerhafte Fremdnutzer des Hauses sind der Jugendhilfeverein und die Amateuerfunker e. V.

Geschichte

Das Jugendfreizeit- und Bildungszentrum wurde am 15. Januar 1974 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Nach relativ häufigem Wechsel bei den Mitarbeitenden in den Anfangsjahren findet seit 1981 mit einem festen Jugendpflegeteam eine kontinuierliche Arbeit im JFBZ statt.

Von April 1999 bis Juli 2001 wurde in einer Kleinauflage monatlich ein kostenloses Info-Magazins für Jugendliche mit dem Namen What’s Up? herausgegeben. Die Idee stammt von Mirko Marhenke, der zu dieser Zeit regelmäßiger Besucher und DJ des Jugendfreizeit- und Bildungszentrums war und das Magazin im Auftrag des JFBZ ehrenamtlich erstellte. Ziel des Magazins war eine „etwas andere Art der Kontaktaufnahme“ zu den Jugendlichen. So mischten sich für Jugendliche relevante soziale und pädagogische Themen mit den seinerzeit akuellen Interessen der Jugendlichen aus den Bereichen des Allgemeinwissens, Unterhaltung und Sport.

Anschrift

Jugendfreizeit- und Bildungszentrum
Streplingerode 25–26
38350 Helmstedt
Tel. 05351 17-2147
Fax: 05351 17-7002

Konzept

Rechtliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlage für die Jugendarbeit der Stadt Helmstedt ist die Vereinbarung über die Wahrnehmung von Aufgaben der öffentlichen Jugendhilfe zwischen dem Landkreis Helmstedt und der Stadt Helmstedt.

Ziele

Das JFBZ soll…

  • ein Platz zum Wohlfühlen sein, an dem die Jugendlichen ihre Freizeit nach ihren Bedürfnissen gestalten können
  • Möglichkeiten zum Rückzug aber auch zum Kontakt mit anderen bieten
  • helfen, zwischenmenschliche Kontakte zu vertiefen und zu pflegen
  • die Möglichkeit geben, in offener Begegnung die Kommunikationsfähigkeit zu erweitern und zu lernen
  • neben Familie, Schule und Beruf zur Sozialisation beitragen
  • der Förderung der Kreativität dienen
  • die Persönlichkeit und soziale Kompetenz von Jugendlichen fördern
  • Jugendliche ermutigen, sich für ihre Interessen einzusetzen
  • die Konflikt- und Kritikfähigkeit fördern
  • dabei stärken, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen
  • ein Ort sein, an dem Jugendliche durch soziales Engagement und Mitbestimmung demokratische Strukturen erlernen können
  • einen Beitrag zur Prävention, unter anderem gegen den Missbrauch von Drogen, gegen Gewalt und Kriminalität leisten
  • durch verantwortliche hauptamtliche Mitarbeiter:innen Ansprechpartner:innen für Jugendliche in Not sein
  • für Jugendliche Wegbegleitung und Orientierungshilfe sein
  • die Emanzipation von Mädchen und jungen Frauen fördern

Zielgruppe

Die Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren aus Helmstedt und Umgebung. Das Jugendfreizeit- und Bildungszentrum soll aber offen sein für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion. Um dies zu erreichen, finden Schulprojekte in Zusammenarbeit mit dem JFBZ und den weiterführenden Schulen in Helmstedt statt. Damit werden die Kinder in der Schulzeit an das JFBZ herangeführt und mit den Mitarbeitenden und den Möglichkeiten des Hauses bekanntgemacht. Außerdem finden regelmäßig ab 15:00 Uhr Angebote für Kinder ab sechs Jahren statt. Auch ältere Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene können zur erweiterten Zielgruppe gehören. Für sie kann das JFBZ Kulturstätte, Treffpunkt und Ort des ehrenamtlichen Engagements sein. Eine weitere Zielgruppe bilden die Eltern der Kinder- und Jugendlichen, die das Haus aufsuchen. Die Eltern können in die Angebote und die Arbeit mit einbezogen werden.

Angebote und Methoden

Die Angebote des JFBZ sollen geprägt sein von Kontinuität und beinhalten das Prinzip der Freiwilligkeit. Das heißt, die Kinder und Jugendlichen entscheiden selbst, ob, wann, wie lange und wie oft sie ein Angebot wahrnehmen wollen. Die Angebote richten sich nach den Interessen der Kinder und Jugendlichen und sind somit immer zielgruppenorientiert. In diesem Kontext sollen die Angebote ständig überprüft und ggf. aktualisiert werden. Besonders wichtig ist hier die zunehmende Bedeutung neuer Medien wie z. b. offenes W-LAN oder verschiedene Spielekonsolen. Die neuste Errungenschaft ist eine Virtual-Reality-Brille. Gleichwohl bietet das JFBZ auch Alternativen zu den o. g. Medien.

Die organisatorischen und administrativen Tätigkeiten wie z. B. die Koordination der Raumvergabe oder die Wartung des Hauses werden von den Mitarbeitenden des JFBZ in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen der Verwaltung geleistet.

Arbeitsschwerpunkte

Offene Jugendarbeit

Die offene Jugendarbeit erfolgt im Offenen-Tür-Bereich des Erdgeschosses. Hier gibt es die Möglichkeit, fernzusehen, Playstation, Kicker, Nintendo Switch, Billard, Dart, Tischtennis und Gesellschaftsspiele zu spielen. Der offene Bereich kann aber auch als Treffpunkt für Unterhaltungen, Kontaktpflege und Chillen dienen.

Medien aller Art sind allgegenwärtig und ein zentrales Element im Sozialisationsprozess heranwachsender Menschen. Seit 1975 gehört auch der PC zu diesen Medien. Viele Jugendliche haben zu Hause einen PC, aber nicht die Möglichkeit, das Internet zu nutzen. Hier ansetzend sind neben dem einfachen „surfen“ auch Bildungsangebote in Zusammenhang mit Internet und PC denkbar.

Gruppenorientierte Arbeit

Im Obergeschoss des Hauses befinden sich mehrere Gruppenräume, die von externen Institutionen wie z. B. Helmstedts Schulen aber auch für eigene Angebote genutzt werden. Der Saal mit Bühne kann durch Gruppen, z. B. für Bewegungsangebote, genutzt werden. Die hier vorhandene Bühne und das technische Equipment ermöglichen zudem Theater- und Filmvorführungen. Zudem wird im Bastelraum ein Kreativangebot für Interessierte angeboten. Einmal wöchentlich findet eine Kinder- und anschließend eine Teeniedisco in der Disco statt. Außerdem können Kindergeburtstage in der Bauernstube und in der Disco gefeiert werden. Die im Keller befindlichen Proberäume werden von diversen Bands genutzt. Der Töpferkeller kann für wöchentliche Angebote mit Kindern und Teenagern genutzt werden. Die Küche des Offenen Bereiches dient der gemeinsamen Zubereitung einfacher Gerichte genauso wie dem Erlernen einschlägiger Tisch- und Esskulturen.

Bildungsveranstaltungen

Zu den Bildungsveranstaltungen zählen Filmabende, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen von externen Anbietern. Desweiteren werden je nach Nachfrage und Bedarf Erste-Hilfe-Kurse, DJ-Lehrgänge, Töpferkurse und Malkurse mit lokalen Künstlern angeboten.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Eine Kooperation mit anderen Einrichtungen der Jugendarbeit wie z. B. Pro Familia und dem Lukas-Werk besteht und soll ausgebaut werden. Eine weitere Zusammenarbeit besteht mit den Eltern der Besucher:innen. Diese dient der Pflege der Elternarbeit und der Förderung der Selbstverantwortlichkeit und Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen.

Präventionsveranstaltung

Einmal im Jahr (zweite Jahreshälfte) finden die Sucht- und Präventionstage in Kooperation mit Selbsthilfezentren, anderen Jugendzentren sowie der Polizei und anderen Institutionen im Haus statt.

Weiterführende Arbeitsaufträge

Aufgaben der Mitarbeitenden / Partizipation der Jugendlichen

Die Programmplanung und Gestaltung ist Aufgabe der Mitarbeitenden. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist hierbei anzustreben und wünschenswert. Es sollen pädagogisch betreute Gruppen und Angebote von den Mitarbeitenden eingerichtet werden. Dabei soll langfristig die Gruppenleitung im Bereich der Jugendarbeit auf die teilnehmenden Jugendlichen übertragen werden. Dadurch soll das Engagement der Jugendlichen gefördert und das Verantwortungsbewusstsein gestärkt werden. Die hauptamtlichen Mitarbeitenden werden dann nur noch begleitend und unterstüzend tätig werden.

Angebotserweiterungen

In den Ferien werden weiterhin besondere Aktionen, die über das normale Programm hinausgehen, durchgeführt. Da nicht alle Angebotserweiterungen durch hauptamtliche Mitarbeiter geleistet werden können, wird der Einsatz von Bfd'ler:innen, Honorarkräften und Praktikant:innen in Ausbildung von der Fachschule Sozialpädagogik angestrebt. Die notwendige Anleitung erfolgt durch die Hausleitung.

Zusätzlich ist die Mädchenarbeit zu verstärken. Denkbar ist ein reiner Mädchentreff oder auch die Öffnung des Hauses nur für Mädchen einmal im Monat, um hier im geschützten Rahmen sowohl mädchenspezifische Angebote als auch rollenuntypische Projekte für Mädchen durchführen zu können. Im Gegenzug wären auch jungenspezifische Angebote oder mädchenfreie Räume oder Zeiten zu schaffen. Gleichwohl ist hier auf Ausgewogenheit zu achten.

Öffentlichkeitsarbeit/Imagepflege

Jugendzentren im allgemeinen haben oft mit negativem Image zu kämpfen. Jugendliche und besonders Eltern haben meist ein verzerrtes, von Vorurteilen und/oder falschen Informationen überlagertes Bild der Einrichtung. Es ist Aufgabe der hauptamtlichen Mitarbeiter, dem entgegenzuwirken. Hierzu sollen verstärkt öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit Schulen usw. erfolgen.

Neue Zielsetzungen

Aufgrund sich ständig verändernder gesellschaftlicher Gegebenheiten und sich verlagernder Interessen ist durch die Mitarbeitenden regelmäßig zu überprüfen, ob die Arbeit des JFBZ flexibel auf die Veränderungen im Kinder- und Jugendbereich reagiert.

Hausordnung

Ein Jugendzentrum ist kein rechtsfreier Raum. Um hier sowohl den Kindern, den jugendlichen Besuchern als auch den Eltern ein Gefühl der Sicherheit zu geben, ist es von eminenter Bedeutung, die Regeln des Hauses für alle klar und deutlich zu formulieren.

Die Glaubwürdig-/Tragfähigkeit dieser Regeln hängt von der konsequenten Handhabung durch die hauptamtlichen Mitarbeitenden ab. Um alle Besucher:innen mit den Regeln des JFBZ vertraut zu machen, wurde vom Team eine Hausordnung erstellt, die gut sichtbar im Eingangsbereich aushängt.

Die Hausordnung:

  1. Toleranz und Respekt gegenüber allen Besucher:innen und Mitarbeitenden des JFBZ.
  2. Gewalt in jedweder Form anderen und der Einrichtung gegenüber wird nicht toleriert.
  3. Drogenkonsum und -besitz wird nicht toleriert.
  4. Das Gleiche gilt für das Mitbringen von Waffen und waffenähnlichen Gegenständen.
  5. Es dürfen keine Getränke mitgebracht oder konsumiert werden. Eine Ausnahme stellen hier nur die von uns durchgeführten Konzerte da.
  6. Das Rauchen ist im gesamten Haus- und Außenbereich nicht erlaubt.
  7. Das Haus und seine Einrichtung soll pfleglich behandelt werden.
  8. Bei Verstößen gegen diese Regeln können von den Mitarbeitenden Sanktionen ausgesprochen werden. Sanktionen können Verwarnungen über tageweise bis zu völligem Hausverbot sein. Ein unbegrenztes Hausverbot zieht immer eine Anzeige durch die Stadt Helmstedt nach sich.

Grenzen

Das Jugendzentrum leistet präventive Arbeit. Zwar soll das JFBZ auch gerade für auffällige und sozial benachteiligte Jugendliche offen sein. Es kann allerdings nicht jedes Verhalten akzeptiert werden. Eine therapeutische Arbeit im Sinne von Resozialisierung und Integration von straffälligen oder gewalttätigen Jugendlichen in die Gesellschaft kann das JFBZ nicht leisten.

Weblinks