St. Stephani (Räbke): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. Juni 2025, 07:26 Uhr

St. Stephani

St. Stephani (2006)

St. Stephani (2006)

Basisdaten
Konfession evangelisch-lutherisch
Ort Hauptstraße, Räbke, Deutschland
Landeskirche Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
Baugeschichte
Architekt Wilhelm von Gebhardi
Bauzeit 17991801
Baubeschreibung
Einweihung 29. November 1801
Baustil Spätklassizismus
Koordinaten 52° 11′ 39,7″ N, 10° 52′ 43,2″ OKoordinaten: 52° 11′ 39,7″ N, 10° 52′ 43,2″ O
Vorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Funktion und Titel fehltEvangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigVorlage:Infobox Kirchengebäude/Wartung/Widmung oder Patrozinium fehlt

St. Stephani ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude an der Hauptstraße in Räbke im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen in Deutschland. Die evangelisch-lutherische Kirche gehört zur Kirchengemeinde Räbke im Pfarrverband Königslutter der Propstei Königslutter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Geschichte

Vorgängerbauten

Die Vorgängerkirche um 1790

Im Jahr 835 wird in einem nicht belegbaren, möglicherweise verschollenen Dokument eine kleine Taufkapelle in Räbke erwähnt, die dem heiligen Stephanus als dem Schutzpatron von Halberstadt geweiht war. Die Errichtung der Kapelle soll darauf beruhen, dass der Halberstädter Bischof um das Jahr 800 auf dem Lande Stützpunkte zur Christianisierung gegründet hatte. An die Stelle der Taufkapelle trat im Laufe der Zeit eine Dorfkirche. Die [[Pfarrstelle der Kirche war bis 1568 ein Lehen der Liebfrauenkirche in Halberstadt. Über die Kirche bestehen außer einer Abbildung auf einer Dorfansicht gegen Ende des 18. Jahrhunderts keine weiteren Ansichten. Im Kirchenbuch von 1753 wird der Aufbau der Kirche beschrieben. Demnach bestand sie aus einem Kirchenschiff in Ost-West-Richtung mit einem Kirchturm im Westen. Das Schiff war mit Ziegel gedeckt und der Turm mit Schiefer. 1671 wird an der Nordseite des Kirchturms eine Turmuhr erwähnt. Während die Stundenglocke im Dachreiter hing, befanden sich zwei weitere Glocken im Kirchturm. Im Inneren bot das Kirchenschiff Platz für 200 Personen. Eine Orgel wird 1671 erstmals erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Kirche durch das zerstörte Dach großen Schaden. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts zeigte sich das Kirchengebäude stärker baufällig, so dass der Turm 1702 für 400 Gulden erneuert wurde. Nach einem Blitzeinschlag in den Kirchturm im Jahr 1790, der erheblichen Schaden angerichtet hatte, wurde die Notwendigkeit eines Neubaus gesehen. Trotz der Baufälligkeit wurde die Kirche über Jahre weiterhin benutzt. Eine Teilnahme am Gottesdienst im benachbarten Warberg lehnten der Räbker Pastor und die Gemeinde wegen des weiten Weges ab. 1797 wurden auf Anweisung einer Kirchenvisitation die Kirchenbänke entfernt, so dass die Kirche im weniger baufälligen Bereich nur noch für Beichte und Abendmahl genutzt wurde.

Heutige Kirche

Rückseite der Kirche mit dem früheren Kirchhof
Pilgerzeichen des Jakobswegs an der Umfassungsmauer der Kirche

Die ab 1790 aufgekommenen Pläne zum Neubau der baufällig gewordenen Kirche zogen sich hin, da zwischen der Räbker Gemeinde und dem Braunschweiger Herzog keine Einigkeit über die Art der Ausführung erzielt werden konnte. Die Räbker wollten den Turm erhalten und nur das Kirchenschiff neu errichten, während der Herzog ein quadratisches Kirchenschiff mit einem mittigen Kirchturm verlangte.

1799 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau der Kirche, der nach den Vorstellungen des Braunschweiger Herzogs und nach Plänen des Architekten Wilhelm von Gebhardi erfolgte. Die Kirche wurde am ersten Advent im Jahr 1801 geweiht. Die Baukosten beliefen sich auf 4199 Taler, die größtenteils der Herzog trug. Einen kleineren Teil übernahmen die Gemeinde und die Kirche. Vorteilhaft wirkte sich aus, dass das Steinmaterial nahe Räbke gebrochen wurde und ein Steinbruch bei Warberg zum Kalkbrennen genutzt werden konnte. Die Orgel fertigte der Braunschweiger Orgelbauer Hülsmann an.

Der heutige Bau ist als Zentralbau ausgeführt und zeichnet sich durch die für von Gebhardi typische architektonische Zurückhaltung aus, die auf dekorativen Zierrat weitgehend verzichtet. Die wenigen vorhandenen dekorativen Elemente wurden überwiegend erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt.

Die St.-Stephani-Kirche gilt als ein seltenes Beispiel eines protestantischen Sakralbaus des Spätklassizismus und besitzt daher einen besonderen kunsthistorischen Wert.

Die Kirchenglocke stammt aus dem Jahr 1431. Eine zweite Glocke entstand 1840, wurde aber 1917 während des Ersten Weltkriegs für Heereszwecke abgeliefert. Dafür kam 1920 als Ersatz eine eiserne Glocke. Die alte Kirchenglocke von 1431 wurde im Jahr 1942 während des Zweiten Weltkriegs abgegeben. Nach dem Krieg wurde festgestellt, dass sie sich im nahe gelegenen Dom zu Königslutter befand. 1949 kehrte die Glocke nach Räbke zurück. Die Turmuhr der Firma J. F. Weule aus Bockenem stammt aus dem Jahr 1908.

Seit 2013 ist die Kirche eine Station des Braunschweiger Jakobswegs[1] zwischen Magdeburg und Corvey[2], einem der Wege der Jakobspilger, dessen Route entlang dem Hellweg führt. Seit 2016 ist die Kirche für Pilger täglich geöffnet.[3]

Beschreibung

Die Schunter unterhalb der Kirche

Die Kirche ist ein verputzter, massiver Zentralbau mit quadratischem Grundriss, der auf einem Sockel errichtet wurde. Das Gebäude wird von einem ziegelgedeckten Pyramidendach mit einem schiefergedeckten Dachreiter bekrönt. Der Dachreiter ist mit einer Turmuhr und einem Glockenstuhl ausgestattet und schließt mit einem flachen Pyramidendach, einer Spitze und einem Knauf ab.

Die Fassaden sind mit Sandsteinwerksteinen in den Laibungen gegliedert. Große Rundbogenfenster prägen das Erscheinungsbild der Wände. Das nördliche Eingangsportal befindet sich unter einer Vorhalle, die im Jahr 1904 hinzugefügt wurde. An der Südseite ist ein weiteres Portal vorhanden, über dem ein Rundfenster eingelassen ist. In der Mittelachse des Gebäudes befindet sich ein Dachhäuschen mit einem sprossengeteilten Glasfenster.

Die Fenster der Kirche sind mit geometrischen Glasmalereien im neugotischen Stil versehen. Im Inneren verfügt die Kirche über eine hölzerne Empore sowie einen Kanzelaltar, der der braunschweigischen Stilrichtung zuzuordnen ist.

Literatur

  • Förderverein Räbker Chronik: (Hrsg.): Die Kirche St.Stephani in: Räbke. Ein Dorf am Elmesrand, Helmstedt, 2005, S. 114–122
  • Förderverein Räbker Chronik: (Hrsg.): Die große Glocke und das Uhrwerk in: Räbke. Ein Dorf am Elmesrand, Helmstedt, 2005, S. 123–127
  • Burkhard Klüppel: 200 Jahre Neubau der St. Stephani-Kirche in: Förderverein Räbker Chronik: (Hrsg.): Räbke. Ein Dorf am Elmesrand, Helmstedt, 2005, S. 128–133

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pilgerkarte für Ostfalen (pdf)
  2. Stefan Branahl: Buen Camino. Auch im Bistum in KirchenZeitung für das Bistum Hildesheim vom 16. Juni 2019 (pdf)
  3. Erik Beyen: Dorfkirche steht Pilgern tagsüber ständig offen in Helmstedter Nachrichten vom 27. März 2016