Ratsapotheke: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 1. Januar 1985 wurde die Apotheke von Apotheker Welf Vogel von Frau Asche-Domke gepachtet und 2001 gekauft | Am 1. Januar 1985 wurde die Apotheke von Apotheker Welf Vogel von Frau Asche-Domke gepachtet und 2001 gekauft | ||
Am 1. | Am 1. Februar 1992 kaufte Apotheker Frank Schiller die Apotheke | ||
Am 1. Februar [[2012]] übernahm die Apothekerin Anke Leister das Unternehmen von Frank Schiller. | Am 1. Februar [[2012]] übernahm die Apothekerin Anke Leister das Unternehmen von Frank Schiller. | ||
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Ratsapotheke wurde 1576 in der Kybitzstrasse gegründet und zog 1810 um in das Haus an der heutigen Adresse Papenberg 3. Aus dieser Zeit gehört zur Apotheke noch ein Flaschenhaus, wo die großen mit Pferdefuhrwerken gelieferten Flaschenmengen für Tropfen und Säfte zum Beispiel nach dem Reinigen gelagert wurden. | Ratsapotheke wurde 1576 in der Kybitzstrasse gegründet und zog 1810 um in das Haus an der heutigen Adresse Papenberg 3. Aus dieser Zeit gehört zur Apotheke noch ein Flaschenhaus, wo die großen mit Pferdefuhrwerken gelieferten Flaschenmengen für Tropfen und Säfte zum Beispiel nach dem Reinigen gelagert wurden. | ||
Die Ratsapotheke ist eine der vier Apotheken, die die Deutsche Arzneitaxe gründeten. Mit beteiligt waren Hirsch-Apotheken in Osnabrück und Bad Iburg und eine Apotheke in Bad Gandersheim. | Die Ratsapotheke ist eine der vier Apotheken, die die Deutsche Arzneitaxe gründeten. Mit beteiligt waren Hirsch-Apotheken in Osnabrück und Bad Iburg und eine Apotheke in Bad Gandersheim. Die Hirschapotheke Bad Iburg berichtet dazu : | ||
" Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1616, wurde von Philipp Sigismund die Iburger Arzneitaxe herausgegeben, deren, wie wir bis 1995 glaubten, letztes Exemplar 1944 in der Münsterschen Universitätsbibliothek bei einem Bombenangriff verbrannte. Wir wußten nur, welche vom menschlichen Körper stammenden Heilmittel man damals in dieser Iburger Arzneitaxe aufführte. Es waren dies nicht nur pulverisierte Harnsteine, Nägel und Ohrenschmalz, sondern auch Menschenhirnschale („Cranium humanum ustum et praeparatum"), Menschenfett („Axungia hominis") und „Mumie" - zum Einbalsamieren verwendete Stoffe, in welche die „menschliche Feuchtigkeit“ gedrungen war. Sie wurden von jungen und gesunden Erhängten gewonnen; - es drängt sich uns dabei das Bild des Gerichtsplatzes mit den 7 Linden vor den Toren des Iburger Schlosses und das des Galgenberges in Oesede auf! | |||
Auch die Preise in Goldgulden für jeweils 1 Lot oder 1 Quentchen aus der alten Arzneitaxe waren bekannt, die in einem Artikel von Dr. P. Bahlmann in der „Deutschen Apothekerzeitung" vom Mai 1889 veröffentlich worden waren. | |||
Im Jahr 1995 erhielten wir dann eine Anfrage des Apothekers Meyer aus der Hirsch-Apotheke zu Osnabrück. Er hatte bei Recherchen eine alte Taxe ohne Deckblatt gefunden, deren Inhalt mit der Beschreibung der Iburger Arzneitaxe übereinstimmte. Einzelne Seiten dieser Taxe waren überschrieben mit „Taxa der Bischöffl. Fürstlichen Osnabrüggischen Hoffapotheck zu Iburg“. Damit war die Sensation perfekt. Die Iburger Arzneitaxe ist wieder existent, und damit ein Dokument wieder gefunden, welches sehr früh schon den Handel mit Arzneimitteln weit über den Osnabrücker Raum hinaus regelte. In den abergläubischen Zeiten vor dem dreißigjährigen Krieg durfte, was aufgeführt war nicht mehr zu Wucherpreisen angeboten werden, und galt als wirksam und erprobt." |
Version vom 29. November 2013, 05:08 Uhr
Ratsapotheke | |
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Leitung | Anke Leister (seit 2012) Frank Schiller (1992–2012) |
Branche | Apotheke |
Anschrift | Papenberg 3 38350 Helmstedt |
Telefon | 05351 2205 |
Telefax | 05351 599832 |
Die Ratsapotheke ist eine Apotheke am Papenberg in der Kreisstadt Helmstedt.
Geschichte
Am 1. Januar 1985 wurde die Apotheke von Apotheker Welf Vogel von Frau Asche-Domke gepachtet und 2001 gekauft
Am 1. Februar 1992 kaufte Apotheker Frank Schiller die Apotheke
Am 1. Februar 2012 übernahm die Apothekerin Anke Leister das Unternehmen von Frank Schiller.
Ratsapotheke wurde 1576 in der Kybitzstrasse gegründet und zog 1810 um in das Haus an der heutigen Adresse Papenberg 3. Aus dieser Zeit gehört zur Apotheke noch ein Flaschenhaus, wo die großen mit Pferdefuhrwerken gelieferten Flaschenmengen für Tropfen und Säfte zum Beispiel nach dem Reinigen gelagert wurden.
Die Ratsapotheke ist eine der vier Apotheken, die die Deutsche Arzneitaxe gründeten. Mit beteiligt waren Hirsch-Apotheken in Osnabrück und Bad Iburg und eine Apotheke in Bad Gandersheim. Die Hirschapotheke Bad Iburg berichtet dazu :
" Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg, im Jahre 1616, wurde von Philipp Sigismund die Iburger Arzneitaxe herausgegeben, deren, wie wir bis 1995 glaubten, letztes Exemplar 1944 in der Münsterschen Universitätsbibliothek bei einem Bombenangriff verbrannte. Wir wußten nur, welche vom menschlichen Körper stammenden Heilmittel man damals in dieser Iburger Arzneitaxe aufführte. Es waren dies nicht nur pulverisierte Harnsteine, Nägel und Ohrenschmalz, sondern auch Menschenhirnschale („Cranium humanum ustum et praeparatum"), Menschenfett („Axungia hominis") und „Mumie" - zum Einbalsamieren verwendete Stoffe, in welche die „menschliche Feuchtigkeit“ gedrungen war. Sie wurden von jungen und gesunden Erhängten gewonnen; - es drängt sich uns dabei das Bild des Gerichtsplatzes mit den 7 Linden vor den Toren des Iburger Schlosses und das des Galgenberges in Oesede auf!
Auch die Preise in Goldgulden für jeweils 1 Lot oder 1 Quentchen aus der alten Arzneitaxe waren bekannt, die in einem Artikel von Dr. P. Bahlmann in der „Deutschen Apothekerzeitung" vom Mai 1889 veröffentlich worden waren. Im Jahr 1995 erhielten wir dann eine Anfrage des Apothekers Meyer aus der Hirsch-Apotheke zu Osnabrück. Er hatte bei Recherchen eine alte Taxe ohne Deckblatt gefunden, deren Inhalt mit der Beschreibung der Iburger Arzneitaxe übereinstimmte. Einzelne Seiten dieser Taxe waren überschrieben mit „Taxa der Bischöffl. Fürstlichen Osnabrüggischen Hoffapotheck zu Iburg“. Damit war die Sensation perfekt. Die Iburger Arzneitaxe ist wieder existent, und damit ein Dokument wieder gefunden, welches sehr früh schon den Handel mit Arzneimitteln weit über den Osnabrücker Raum hinaus regelte. In den abergläubischen Zeiten vor dem dreißigjährigen Krieg durfte, was aufgeführt war nicht mehr zu Wucherpreisen angeboten werden, und galt als wirksam und erprobt."