Monika Bernatzky: Unterschied zwischen den Versionen

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AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Dr. phil. '''Monika Bernatzky''' (* 1. April 1955 in Hannover; † 7. Oktober 2025 in Salzgitter) war eine deutsche Archäologin und Autorin, die vor allem durch ihre regionalarchäologischen Arbeiten im Landkreis Helmstedt sowie durch Veröffentlichungen zur Spätbronzezeit und zur mittelalterlichen Burgenforschung bekannt geworden ist. == Leben und Beruf == Bernatzky wurde am 1. April…
 
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== Privates ==
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Bernatzky war praktizierende Shiatsu-Praktikerin und lebte zuletzt in [[Königslutter am Elm]].
Bernatzky war praktizierende Shiatsu-Praktikerin und lebte zuletzt in [[Königslutter am Elm]].
== Weblinks ==
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article150688363/Region-wird-in-Archaeologie-Fachbuch-thematisiert.html ''Region wird in Archäologie-Fachbuch thematisiert''.] In: Braunschweiger Zeitung. 19. Juni 2012.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/koenigslutter-umgebung/article226445283/Frellstedter-Knueppeldamm-hat-einen-hohen-geschichtlichen-Wert.html ''Frellstedter Knüppeldamm hat einen hohen geschichtlichen Wert''.] In: Braunschweiger Zeitung. 10. Juli 2019.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article226866239/Schoeninger-Ausstellung-zeigt-Graeber-die-vom-Leben-erzaehlen.html ''Schöninger Ausstellung zeigt Gräber, die vom Leben erzählen''.] In: Braunschweiger Zeitung. 23. August 2019.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article228719379/Ein-ganzes-Dorf-im-Erdreich-bei-Gevensleben.html ''Ein ganzes Dorf im Erdreich bei Gevensleben''.] In: Braunschweiger Zeitung. 18. März 2020.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/article401696272/die-elmsburg-bei-schoeningen-buch-rundet-projekt-nun-ab.html ''Die Elmsburg bei Schöningen – Buch rundet Projekt nun ab''.] In: Braunschweiger Zeitung. 9. Juli 2020.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article230413218/Helmstedter-Luebbensteine-Was-macht-ihren-Reiz-aus.html ''Helmstedter Lübbensteine: Was macht ihren Reiz aus?''] In: Braunschweiger Zeitung. 14. September 2020.
* [https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article230687912/Schoeninger-Elmsburg-laedt-zum-Streifzug-durch-die-Geschichte.html ''Schöninger Elmsburg lädt zum Streifzug durch die Geschichte''.] In: Braunschweiger Zeitung. 16. Oktober 2020.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2025, 15:02 Uhr

Dr. phil. Monika Bernatzky (* 1. April 1955 in Hannover; † 7. Oktober 2025 in Salzgitter) war eine deutsche Archäologin und Autorin, die vor allem durch ihre regionalarchäologischen Arbeiten im Landkreis Helmstedt sowie durch Veröffentlichungen zur Spätbronzezeit und zur mittelalterlichen Burgenforschung bekannt geworden ist.

Leben und Beruf

Bernatzky wurde am 1. April 1955 in Hannover geboren[1].

Nach Abschluss ihres Studiums an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promovierte Bernatzky über die spätbronzezeitlichen Funde einer Schweizer Pfahlbausiedlung in Mörigen. Anschließend war sie zunächst in Süddeutschland tätig, bevor sie Ende der 1990er-Jahre nach Niedersachsen kam.[2]

Anlass für die Einrichtung der Kreisarchäologie im Landkreis Helmstedt war das langjährige, von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgte Projekt „Archäologische Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlerevier“ (ASHB) unter der Leitung von Dr. Hartmut Thieme. Im Rahmen dieses Projekts war Bernatzky zwei Jahre lang mit der umfangreichen Inventarisierung archäologischer Fundstellen betraut. Die dabei gewonnenen Erfahrungen machten die Notwendigkeit einer hauptamtlichen Archäologenstelle für die Region deutlich, die Monika Bernatzky 1997 übernahm.[2] So war sie von Juni 1997 bis Dezember 2020 als Kreisarchäologin beim Landkreis Helmstedt tätig.[3]

Zu ihren ersten bedeutenden Projekten in dieser Funktion gehörte die Ausgrabung des früheisenzeitlichen Steinkistengräberfeldes bei Jerxheim im Spätsommer 1999. Bereits ein halbes Jahr später wurden die Ergebnisse der Grabung in einer Ausstellung präsentiert.[2]

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war die Vermittlung archäologischer Denkmale an die Öffentlichkeit. Hierzu zählen insbesondere die von ihr initiierten Lehrpfade zu den zahlreichen, nach und nach von ihr publizierten Großsteingräbern im Landkreis Helmstedt. Mit diesen Projekten gelang es ihr, archäologische Kulturdenkmale in der Landschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.[2]

Zu den herausragenden wissenschaftlichen Leistungen ihrer Amtszeit gehören die Untersuchungen der zur frühmittelalterlichen Süpplingenburg gehörigen ländlichen Siedlung. Zwischen 2002 und 2012 wurden dort, in Zusammenarbeit mit der 2002 gegründeten Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Helmstedt e. V., wichtige Erkenntnisse zum frühmittelalterlichen Siedlungsgeschehen gewonnen. Bernatzky zeichnete sich dabei durch ihre Fähigkeit aus, Menschen verschiedener Institutionen und Fachrichtungen zusammenzuführen, was sich in zahlreichen erfolgreichen Grabungs- und Ausstellungsprojekten sowie in interdisziplinären Publikationen widerspiegelte.[2]

Unter ihren Veröffentlichungen ist besonders das 2013 erschienene Werk Fenster in die Archäologie im Braunschweiger Land hervorzuheben, das ihr Engagement für die Archäologie in der Region eindrücklich dokumentiert.[2]

Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit bildete die Betreuung des Projekts zur Untersuchung des frühmittelalterlichen Gräberfeldes in Gevensleben. Dieses Kooperationsvorhaben verschiedener Institutionen – darunter das Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen und die Bezirksarchäologie Braunschweig – bot insbesondere dem archäologischen Nachwuchs die Möglichkeit zur praktischen Mitarbeit, den Bernatzky mit großem Vertrauen förderte.[2]

Zum Gräberfeld von Gevensleben entstand außerdem eine von Bernatzky, dem Archäologen Immo Heske von der Universität Göttingen und dem Braunschweiger Bezirksarchäologen Michael Geschwinde konzipierte Ausstellung mit dem Titel „1018? Menschen erleben Geschichte“[4], die bisher in Gevensleben[5] (2018) und Göttingen[6] (2019) gezeigt wurde. 2019 fand eine weitere Präsentation in Schöningen statt[7], die ein Begleitprogramm für Grundschüler anbot.[8] Anschließend sollte sie in die Dauerausstellung des Heeseberg-Museums in Watenstedt aufgenommen werden.

Ihr jüngstes größeres Projekt verdeutlichte einmal mehr die enge Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und öffentlicher Vermittlungsarbeit: Nach der teilweisen Freilegung und Konservierung der mittelalterlichen Elmsburg wurde diese im Sommer des Vorjahres der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[2]

Bernatzky starb am 7. Oktober 2025 in Salzgitter[1].

Werke

  • Monika Bernatzky, Birthe Lehnberg: Die mittelalterliche Siedlung am Petersteich bei Süpplingenburg, Ldkr. Helmstedt. Vorbericht in: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 78/2009.
  • Monika Bernatzky: Das alte Dorf am Petersteich. Ein Ausstellungsprojekt der Kreisarchäologie Helmstedt in: Archäologie in Niedersachsen 12/2009.
  • Monika Bernatzky: Vor 1000 Jahren. Weben für den Adel, Herzog und Kaiser – Grubenhäuser am Petersteich bei Süpplingenburg in: Fenster in die Archäologie. 300000 Jahre Geschichte im Braunschweiger Land rund um den Elm, Braunschweig, 2013.
  • Monika Bernatzky: Nachbau nach 1000 Jahren: Wohnen und Arbeiten im Grubenhaus in: Archäologie in Niedersachsen 18/2015.
  • Monika Bernatzky: Eine Siedlung bei Süpplingenburg in: Das Gräberfeld von Gevensleben. Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 bis 1150 n. Chr., (Wegweiser zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens; Bd. 31), Isensee Verlag, 2018.
  • Monika Bernatzky: Monumente der Steinzeit. Großsteingräber zwischen Dorm, Elm und Lappwald. Die Lübbensteine bei Helmstedt, Lehrpfad 'Baustelle Großsteingrab' in Groß Steinum, Großsteingräber zwischen Marienborn und Groß Steinum. Landkreis Helmstedt, Helmstedt 2006, ISBN 978-3-937733-20-3.
  • Monika Bernatzky: Megalithgräber: Die Lübbensteine bei Helmstedt. In: Fritz J. Krüger (Hrsg.): Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 19, Braunschweiger Land. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2006, ISBN 3-89937-066-X, S. 106–109.
  • Monika Bernatzky: Die Elmsburg in: Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 1/2020, S. 32–34 (Online).
  • Monika Bernatzky, Elisabeth Vorderwülbecke: Der Deutsche Orden am Elm – Elmsburg, Lucklum, Reitlingstal. (=Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstedt 29.), Helmstedt, 2020.
  • Monika Bernatzky, Michael Geschwinde, Silke Grefen-Peters, Immo Heske, Manuel Müller, Agatha Palka, Normen Posselt, Hedwig Röckelein: Das Gräberfeld von Gevensleben. Menschen im Braunschweiger Land zwischen 750 bis 1150 n. Chr., (Wegweiser zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens; Bd. 31), Isensee Verlag, 2018
  • Monika Bernatzky: Der Thieplatz von Räbke

Privates

Bernatzky war praktizierende Shiatsu-Praktikerin und lebte zuletzt in Königslutter am Elm.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Monika Bernatzky. In: trauer38.de. 25. Oktober 2025, abgerufen am 25. Oktober 2025.
  2. a b c d e f g h Dr. Monika Bernatzky in den Ruhestand verabschiedet. Archäologische Kommission für Niedersachsen e. V., 2021, abgerufen am 25. Oktober 2025.
  3. Nachruf Landkreis Helmstedt. In: Helmstedter Sonntag. 26. Oktober 2025, S. 6.
  4. Bernd-Uwe Meyer: Ein ganzes Dorf im Erdreich bei Gevensleben in Helmstedter Nachrichten vom 18. März 2020
  5. Melanie Specht: Großes Interesse an Sonderausstellung in Braunschweiger Zeitung vom 20. August 2018
  6. Christiane Böhm: Funde aus Gräberfeld führen zu überraschenden Ergebnissen in Göttinger Tageblatt vom 19. März 2019 (pdf)
  7. Markus Brich: Schöninger Ausstellung zeigt Gräber, die vom Leben erzählen in Helmstedter Nachrichten vom 23. August 2019
  8. Markus Brich: In Schöningen forschen Grundschüler wie Archäologen in Helmstedter Nachrichten vom 6. August 2019