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Krüger’s Felsenkeller: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Krüger’s Felsenkeller''' war ein Gasthaus am [[Brunnenweg]], Ecke Ecke [[Landgrabentrift]], in [[Helmstedt]].<ref name="BZ-11-11-2009">{{Internetquelle |url=https://www.braunschweiger-zeitung.de/helmstedt/article150249650/Das-war-Helmstedts-beliebtestes-Ausflugslokal.html |titel=Das war Helmstedts beliebtestes Ausflugslokal |autor=[[Melsene Bittó]] |werk=Braunschweiger Zeitung |datum=2009-11-11 |abruf=2024-12-23 |sprache=Deutsch}}</ref>
 
== Geschichte ==
Adolf Krüger, der seit [[1847]] eine Brauerei an der [[Kornstraße]] 2 in [[Helmstedt]] betrieb (heute Standort der [[Volksbank Wolfenbüttel|Volksbank]]), ließ am [[Brunnenweg]] in bestehende Felsengewölbe große Keller einbauen. Diese dienten zur Lagerung von Eis und hellem Bier. Im Jahr [[1866]] erwarb er ein Gasthaus, das ursprünglich zum Amalienbad bei Morsleben gehörte, ließ es abreißen und baute es über den Felsenkellern neu auf. Um die Gaststätte herum entstand ein Bier- und Kaffeegarten, der mit Grotten geschmückt wurde. Schon bald entwickelte sich „Krüger’s Felsenkeller“ zu einem beliebten Ziel für Ausflüge. Besucher konnten dort mitgebrachtes Kaffeepulver nutzen, um sich mit kostenlosem heißem Wasser ihren eigenen Kaffee zuzubereiten – ein Angebot, das besonders Familien ansprach. Kuchen und Bier, die Krüger verkaufte, fanden dabei großen Anklang. Regelmäßige Konzerte und andere Veranstaltungen lockten viele Gäste an. Eine Anzeige im Helmstedter Adressbuch von [[1896]] beschreibt das Ausflugslokal wie folgt: „Krüger’s Felsenkeller – Schönster und beliebtester Ausflugsort von Helmstedt – 15 Minuten von Helmstedt entfernt – Konzerte von Militär- und Zivil-Kapellen – Vorzügliche Sommerwohnungen mit Pension bei mäßigen Preisen.“ Nach Krügers Tod übernahm seine Witwe den Betrieb, verpachtete ihn später jedoch und verkaufte das Grundstück im Jahr [[1910]] an die Schulvorsteherin Ida Lademann.<ref name="BZ-11-11-2009" />
 
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Während des Zweiten Weltkriegs bot der Felsenkeller vielen Helmstedtern Schutz vor Luftangriffen. Nach Kriegsende wurde das Gebäude zunächst als Lazarett genutzt. [[1947]] ging es an das Kreiskrankenhaus über, das dort eine Isolierstation für Typhuspatienten einrichtete. Besucher konnten nur den Schulhof betreten, während die Patienten hinter verschlossenen Fenstern winkten. Im Mai [[1948]] wurde das Krankenhaus geschlossen. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten zog die „Aufbauschule im Entstehen“ in das Gebäude ein. Später wurde daraus die „Niedersächsische Heimschule“, die bis zu ihrem Umzug in ein neues Gebäude am [[Brunnenweg]] 1 blieb. Im Jahr [[1966]] wurde das Gebäude, das in einer waldnahen Lage stand, abgerissen.<ref name="BZ-11-11-2009" />
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Helmstedt)]]
[[Kategorie:Gasthaus (Helmstedt)]]

Aktuelle Version vom 23. Dezember 2024, 12:11 Uhr

Krüger’s Felsenkeller

Anschrift Brunnenweg 1
Helmstedt

Krüger’s Felsenkeller war ein Gasthaus am Brunnenweg, Ecke Ecke Landgrabentrift, in Helmstedt.[1]

Geschichte

Adolf Krüger, der seit 1847 eine Brauerei an der Kornstraße 2 in Helmstedt betrieb (heute Standort der Volksbank), ließ am Brunnenweg in bestehende Felsengewölbe große Keller einbauen. Diese dienten zur Lagerung von Eis und hellem Bier. Im Jahr 1866 erwarb er ein Gasthaus, das ursprünglich zum Amalienbad bei Morsleben gehörte, ließ es abreißen und baute es über den Felsenkellern neu auf. Um die Gaststätte herum entstand ein Bier- und Kaffeegarten, der mit Grotten geschmückt wurde. Schon bald entwickelte sich „Krüger’s Felsenkeller“ zu einem beliebten Ziel für Ausflüge. Besucher konnten dort mitgebrachtes Kaffeepulver nutzen, um sich mit kostenlosem heißem Wasser ihren eigenen Kaffee zuzubereiten – ein Angebot, das besonders Familien ansprach. Kuchen und Bier, die Krüger verkaufte, fanden dabei großen Anklang. Regelmäßige Konzerte und andere Veranstaltungen lockten viele Gäste an. Eine Anzeige im Helmstedter Adressbuch von 1896 beschreibt das Ausflugslokal wie folgt: „Krüger’s Felsenkeller – Schönster und beliebtester Ausflugsort von Helmstedt – 15 Minuten von Helmstedt entfernt – Konzerte von Militär- und Zivil-Kapellen – Vorzügliche Sommerwohnungen mit Pension bei mäßigen Preisen.“ Nach Krügers Tod übernahm seine Witwe den Betrieb, verpachtete ihn später jedoch und verkaufte das Grundstück im Jahr 1910 an die Schulvorsteherin Ida Lademann.[1]

Ida Lademanns Vater, der Baurat Egmont Lademann, hatte 1892 das Gebäude der Schwestern Kybitz am Heinrichsplatz 10 erworben, um dort eine Schule für seine Tochter einzurichten. Schon 1900 war die Schule mit 62 Schülerinnen so stark ausgelastet, dass die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten. Nach dem Kauf des Felsenkellers ließ Ida Lademann das Gebäude erweitern und 1914 eine Turnhalle errichten. 1919 übernahmen die Schwestern Ilse, Christa und Käthe Wittcke zusammen mit Emmi Lademann die Höhere Private Mädchenschule, die den Abschluss der Mittleren Reife ermöglichte. Nach der Schließung der Schule im Jahr 1940 fanden dort zunächst Aufbaukurse für angehende Lehrkräfte statt. Ab dem 1. April 1941 beherbergte das Gebäude schließlich eine Lehrerbildungsanstalt.[1]

Während des Zweiten Weltkriegs bot der Felsenkeller vielen Helmstedtern Schutz vor Luftangriffen. Nach Kriegsende wurde das Gebäude zunächst als Lazarett genutzt. 1947 ging es an das Kreiskrankenhaus über, das dort eine Isolierstation für Typhuspatienten einrichtete. Besucher konnten nur den Schulhof betreten, während die Patienten hinter verschlossenen Fenstern winkten. Im Mai 1948 wurde das Krankenhaus geschlossen. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten zog die „Aufbauschule im Entstehen“ in das Gebäude ein. Später wurde daraus die „Niedersächsische Heimschule“, die bis zu ihrem Umzug in ein neues Gebäude am Brunnenweg 1 blieb. Im Jahr 1966 wurde das Gebäude, das in einer waldnahen Lage stand, abgerissen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Melsene Bittó: Das war Helmstedts beliebtestes Ausflugslokal. In: Braunschweiger Zeitung. 11. November 2009, abgerufen am 23. Dezember 2024 (deutsch).