Beireis-Haus: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 11. Juni 2024, 12:34 Uhr
Das Beireis-Haus war ein berühmtes Gebäude in Helmstedt im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen, das sich an der Ecke Edelhöfe/Magdeburger Straße befand. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Wohnhaus.
Geschichte
Im Laufe der Zeit diente das Haus als Wohngebäude, Gaststätte und Lazarett. 1770 erwarb der Helmstedter Professor Gottfried Christoph Beireis das Haus, um seine Sammlungen unterbringen zu können, die sogar ein Goethe bestaunte.
Nach dem Krieg befand sich das Haus längere Zeit im Besitz der die Freimaurerloge „Julia Carolina zu den drei Helmen“, sie verpachtete die Gaststätte mit ihren großen Sälen, die bis 1962 von Oswald Schwager betrieben wurde. Er musste der Loge beitreten, um den Pachtvertrag für die Gaststätte zu erhalten. Die Pächter-Familie lebte auf engem Raum in zwei Zimmern des Beireis-Hauses. Für die Freimaurer-Loge gab es spezielle Räume, zum Beispiel den Schwarzen Saal im Obergeschoss direkt über dem bei den Helmstedtern beliebten Gartensaal. Außerdem gab es den meist verschlossenen Logen-Raum, der sich noch hinter dem Saal im Obergeschoss befand. Im Tempel, so heißt der Logen-Raum im Jargon der Freimaurer, wurde sich ein- bis zweimal im Monat getroffen.
Ende der 1960er Jahre schenkte die Loge das Haus samt Grundstück dem Verein „Wohn- und Pflegeheim Beireishaus“, der das Areal am oberen Papenberg zeitweilig für ein Altenheim nutzen wollte. Der Wunsch des Vereins, ein Altenheim zu errichten, ging nicht in Erfüllung, obwohl konkrete Pläne zum Umbau der prominenten, jedoch stark sanierungsbedürftigen Immobilie bereits vorlagen. Eine erhoffte Landesbürgschaft wurde nicht erteilt, und der Verein, der von der Freimaurerloge selbst gegründet wurde, ließ das Vorhaben sterben.
1972 löste sich der Verein wegen finanzieller Probleme auf und verkaufte das Grundstück samt des bereits heruntergewirtschafteten Beireis-Hauses an einen Bauunternehmer aus Braunschweig-Waggum. Als das Gebäude nur noch eine Ruine war, ließ der Bauunternehmer es im September 1973 abreißen. Dann aber wurde er insolvent und jahrelang tat sich nichts auf dem Grundstück. Die Braunschweiger Zeitung schrieb damals: „An der Stelle eines hässlichen Fleckens [...] soll in absehbarer Zeit ein modernes Haus entstehen.“ Das klang einigermaßen verheißungsvoll. Doch dann tat sich lange nichts auf dem Grundstück, schließlich wurde es wieder bebaut – mit einem unauffälligen Gebäude.[1][2]